In 40 Minuten geknackt: Trump-Schütze hatte wohl ein Samsung-Smartphone

Das FBI hat sich in nur zwei Tagen nach dem Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Zugriff auf das gesperrte Smartphone des Schützen verschafft . Der Attentäter soll "ein neueres Samsung-Modell mit Android-Betriebssystem" besessen haben, wie Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) mit Verweis auf mit den Ermittlungen vertraute Personen berichtete. Bisher war unbekannt gewesen, um was für ein Gerät es sich gehandelt habe.
Auch zur Vorgehensweise beim Knacken des Smartphones sowie den dabei verwendeten Tools hält sich das FBI bedeckt. Der Bloomberg-Bericht bekräftigt, was vermutet wurde: Es wurde Software des auf digitale Forensik spezialisierten israelischen Unternehmens Cellebrite eingesetzt.
Nach Update in 40 Minuten entsperrt
Schon das örtliche FBI-Büro in Pittsburgh, Pennsylvania, hatte laut Bericht am Sonntag versucht, das Gerät mit der Cellebrite-Software zu knacken. Dies sei bei dem Samsung-Smartphone des Schützen aber nicht gelungen. Daraufhin habe das FBI zusätzliche Unterstützung von Cellebrite angefordert.
Binnen weniger Stunden habe das Unternehmen der Polizeibehörde eine neue und noch in Entwicklung befindliche Software zur Verfügung gestellt. Damit sei es den Einsatzkräften im FBI-Labor in Quantico im US-Bundesstaat Virginia, gelungen, das Smartphone innerhalb von 40 Minuten zu entsperren. Dass es so schnell gegangen sei, hatte die Washington Post schon am Dienstag berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Laut Bloomberg ist das aber nicht die Regel. Je nach Komplexität des Passcodes des Besitzers könne es manchmal auch Tage oder gar Jahre dauern, bis ein Smartphone entsperrt sei. Das dürfte zumindest dann der Fall sein, wenn ein Brute-Force-Angriff durchgeführt wird. Sicherheitsmechanismen, die eine wiederholte Eingabe falscher Passcodes blockieren, lassen sich mit Cellebrite wohl häufig aushebeln. Ob das FBI beim Smartphone des Trump-Schützen so vorgegangen ist oder das Gerät durch eine andere Methodik entsperrt wurde, ist aber unklar.
Fotos von Trump, Biden und mehr
Konkrete Hinweise auf das Motiv des Attentäters scheinen die Ermittler auf dem Gerät noch nicht gefunden zu haben. Einem neuen Bericht der Washington Post(öffnet im neuen Fenster) zufolge hatte der Schütze aber wohl zuvor im Internet nach Informationen über Donald Trump sowie den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden gesucht und Fotos von beiden Männern auf seinem Smartphone gespeichert. Hinzu kamen Fotos eines Mitglieds der britischen Königsfamilie sowie des US-Justizministers Merrick Garland.
Von Cellebrite waren erst kürzlich zwei Dokumente geleakt , die das Unternehmen in der Regel nur seinen Kunden zur Verfügung stellt. Darin sind Informationen darüber enthalten, welche Geräte sich Stand April 2024 mit den Tools des Unternehmens knacken ließen - und welche nicht. Hinsichtlich der Samsung-Smartphones mit Android 7 bis 14 scheint es demnach(öffnet im neuen Fenster) keinerlei Einschränkungen zu geben.



