IMSI Privacy: 5G macht IMSI-Catcher wertlos
Weil die IMSI-Nummer verschlüsselt wird, kann künftig nur noch der Netzbetreiber wissen, wer gerade im Netz eingeloggt ist. Das wird Folgen haben für umstrittene Ermittlungsmethoden wie den IMSI-Catcher.

IMSI-Catcher sind bei der Polizei ein beliebtes Ermittlungsinstrument. Mit Hilfe gefälschter Basisstationen, die in den USA meist als Stingray bezeichnet werden, können Telefongespräche oder SMS mitgelesen werden oder alle Anschlussinhaber ermittelt werden. Entsprechende Geräte werden zum Beispiel bei Demonstrationen immer wieder eingesetzt, um Teilnehmer festzustellen. Über die Abfrage der IMSI-Nummer (International Mobile Subscriber Identity) - einer auf der Sim-Karte gespeicherten Nummer zur Identifikation der Nutzer beim Mobilfunkanbieter - kann so ermittelt werden, wer sich auf der Demonstration aufhält. Mit 5G wird das nicht mehr funktionieren.
- IMSI Privacy: 5G macht IMSI-Catcher wertlos
- Maßnahme wurde schon länger diskutiert
Die Details zur neuen Mobilfunktechnologie 5G befinden sich gerade in der Endabstimmung zwischen Herstellern und Mobilfunkbetreibern. Auch im Bereich Security wird es zahlreiche Neuigkeiten geben, über die Golem.de am Rande der Sicherheitskonferenz Troopers in Heidelberg mit Stefan Schröder von der Deutschen Telekom sprach. Schröder sitzt für das Unternehmen in den Arbeitsgruppen des Standardisierungsgremiums 3GPP und ist auch für den Bereich Security verantwortlich.
Ein IMSI-Catcher ermöglicht Rückschlüsse auf die in einer Funkzelle befindlichen Personen. Das Gerät simuliert eine legitime Basisstation und arbeitet mit erhöhter Sendeleistung, um Verbindungen an sich zu ziehen.
"Erst vor ein paar Wochen haben wir in der 3GPP eine wichtige Neuerung besprochen", sagt Schröder. "Künftig wird die IMSI-Nummer der Anschlussinhaber lokal auf dem Gerät mit einem auf der SIM-Karte abgelegten Schlüssel verschlüsselt. Das Gegenstück dazu befindet sich nur auf dem Server der Mobilfunkbetreiber."
Jedes Mal eine neue Identität
Jedes Mal, wenn sich ein Gerät ins Netz einwählt, wird also eine neue IMSI-Identität geschaffen, nur der Mobilfunkbetreiber kann den Anschlussinhaber dann zuordnen.
Die technischen Details zu der Maßnahme sind im 3GPP-Dokument 33501 - den Sicherheitsanforderungen für den neuen Standard - festgeschrieben. Dort wird der Begriff SUPI eingeführt, also der Subscription Concealed Identifier. Dieser Wert ist nichts anderes als die verschlüsselte IMEI. Bei der Verschlüsselung sieht die 3GPP den Einsatz von Elliptischen Kurven, genauer gesagt dem Elliptic Curve Integrated Encryption Scheme (ECIES), vor.
Dabei wird mit Hilfe eines asymmetrischen Verschlüsselungsverfahrens ein Schlüsselaustausch durchgeführt und die Nachricht dann mit einem symmetrischen Schlüssel verschlüsselt. Zwingend ist der Einsatz eines Message Authentication Codes (MAC).
Maßnahme wurde schon länger diskutiert |
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Finde ich gut. und wenn ich sehe was manche leute sogar jünger für steinzeit Handys haben...
unter dem tisch ein Tretrad der Strom wir zum antreiben des PCs verwendet. lach Cortana...
Du meinst in Anlehnung an https://www.xda-developers.com/android-p-signal-strength...
Wir werden es natürlich erst final wissen wenn es denn eingeführt wurde, aber wenn man...
Mal schauen, ab wann man in Deutschland damit flächendeckend zurecht kommt ;)
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