Impfpassfälschung: Ermittler durchsuchen Wohnungen von Polizisten

Mehrere Polizeibeamte stehen im Verdacht, Impfnachweise gefälscht zu haben. Ihre Wohnungen wurden durchsucht und Gerätschaften beschlagnahmt.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Ein Polizist in Uniform
Ein Polizist in Uniform (Bild: planet_fox/Pixabay)

Die Polizei hat im niedersächsischen Stade vier Wohnungen von fünf Polizistinnen und Polizisten durchsucht. Wie die Polizei am 15. März mitteilte, stehen die fünf Beamten im Verdacht, Impfpässe gefälscht zu haben. Weil es sich bei den Verdächtigen um Beamte der Polizei Stade handelt, führt die Polizei Rotenburg die Ermittlungen.

Den fünf Verdächtigen im Alter von 31, 32, 35, 40 und 44 Jahren wird den Angaben zufolge vorgeworfen, die gefälschten Impfnachweise selbst genutzt sowie an andere Menschen verteilt zu haben. Sie seien vom Dienst freigestellt worden und müssten sich sowohl strafrechtlich als auch in einem Disziplinarverfahren verantworten.

Bei den Durchsuchungen habe die Polizei Utensilien, die zur Herstellung der gefälschten Impfzertifikate dienen könnten, sowie Speichermedien, Handys und Laptops sichergestellt. Die Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials und die weiteren Ermittlungen dauern laut Polizei an.

Fälle häufen sich

Bereits im Dezember des vergangenen Jahres häuften sich die Fälle und Festnahmen aufgrund von Impfpassfälschungen. Allein das LKA Bayern führte in 3.070 Fällen Ermittlungen. Gleichzeitig muss von einem hohen Dunkelfeld ausgegangen werden. So verzeichnet das LKA in Sachsen nur 126 Fälle, während das Bundesland die niedrigste Impfquote aufweist. Gerade hier dürfte - auch wegen der vielen Impfgegner - die Zahl der Dunkelfälle besonders hoch sein.

Unter den der Fälschung verdächtigten Personen waren auch immer wieder Polizeikräfte. So wurden bei einer Polizistin im Saarland Blanko-Impfpässe entdeckt, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten verkauft haben soll. Ein Polizist in Mecklenburg-Vorpommern wollte sich in einer Apotheke einen digitalen Impfnachweis ausstellen lassen - mit einem gefälschten Impfpass. Dem Beamten drohen neben strafrechtlichen auch dienstrechtliche Konsequenzen.

Laut einem Bericht der Taz war die Nutzung gefälschter Impfpässe bis November 2021 nicht strafbewehrt. Seit November drohen jedoch Personen, die gefälschte Impfpässe verwenden, eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe. Für einen gewerbsmäßigen Handel mit den Fälschungen drohen bis zu fünf Jahre Haft.

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