IMHO: Vergesst Mobile, es gibt nur ein Internet!
Werbung spaltet das Internet: auf der einen Seite das neue "mobile Internet", auf der anderen das althergebrachte "Internet". Doch diese Trennung ist längst überholt, die deutsche Werbewirtschaft merkt es nur nicht.

Die deutsche Werbewirtschaft rüstet sich langsam für das mobile Internet: Die Agof etabliert, neben den Internet Facts, derzeit eine zweite regelmäßige Reichweitenstudie, die Mobile Facts. Die eine Studie soll nur das stationäre Internet erfassen, die andere das mobile Internet. Auch bei der IVW ist man mittlerweile in der Lage, mobile Zugriffe auf Webseiten zu erfassen und will diese im Laufe des Jahres auch ausweisen, gegen eine Extragebühr. Auf diesem Weg, so hofft man, soll der mobilen Werbung endlich zu dem Durchbruch verholfen werden, der jedes Jahr aufs Neue herbeigebetet wird.
Und dieser Durchbruch ist nötig, denn immer mehr Internetnutzer gehen unterwegs online. Sie sind durch die künstlich herbeigeführte Trennung in "Online" und "Mobile" nicht mit klassischer Onlinewerbung zu erreichen. Für werbefinanzierte Webseiten bedeutet das, ihnen fehlt es zunehmend an vermarktbarer Reichweite, denn der Markt für mobile Werbung ist trotz deutlicher Steigerungen weiterhin übersichtlich, die hier erzielbaren Umsätze bescheiden.
Willkürliche Trennung
Regelrecht grotesk wird es, wenn man sich ansieht, wie der Bereich "Mobile" abgegrenzt wird: Denn mobil aus Sicht der Werbewirtschaft sind Handys und Smartphones, nicht aber Tablets. Während also ein Handy, das bestenfalls per EDGE ins Netz gehen kann, ebenso als "Mobile" zählt wie ein High-End-Smartphone mit 5 Zoll großem Display, gilt ein 7-Zoll-Tablet mit LTE eben nicht als mobiles Gerät im Sinne dieser Logik.
Unterschiede
Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen mobilen und eher stationären Geräten: Während die Werbung im stationären Internet durch Adobe Flash dominiert wird, führt im mobilen Internet kein Weg an HTML5 vorbei, wenn es darum geht, komplexe Werbeformen umzusetzen. Das funktioniert in weiten Teilen natürlich auch in Desktopbrowsern. Genutzt werden die neuen Möglichkeiten aber praktisch kaum. In der mobilen Realität kommen mehr altbacken wirkende animierte GIFs zum Einsatz, als innovative HTML5-Werbemittel.
Auch im Hinblick auf Displaygröße und Bedienung unterscheiden sich Smartphones und Tablets von klassischen Desktops und Notebooks. Um dafür optimierte Werbung anzubieten, bedarf es aber keiner neuen Adserver und getrennter Reichweitenstudien, sondern guter Ideen. Leider werden hierzulande Layer-Ads, die fast das gesamte Display einnehmen und sich dabei über den Inhalt legen, als innovative mobile Werbeform betrachtet. Wer zum Inhalt will, muss einen winzigen Schließen-Knopf treffen, was einem Geschicklichkeitsspiel nahekommt.
Google macht's vor
Google hat nun angekündigt, bei seiner Werbeplattform Adwords die Trennung zwischen Onlinewerbung und mobiler Werbung aufzuheben. Google nennt das "Enhanced Campaigns" und meint damit Werbekampagnen, die auf Desktops, Notebooks, Tablets und Smartphones gleichermaßen ausgespielt werden. Zwar starten die "Enhanced Campaigns" in den nächsten Wochen nur als "Option", ab Juni 2013 will Google aber alle Kampagnen umstellen.
Also vergessen wir besser das mit dem mobilen Internet ganz. Denn wir - sowohl Nutzer also auch Webseitenbetreiber und Werbetreibende - brauchen nur ein Internet mit Webseiten, die sich der Displaygröße und Bedienung anpassen.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
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Gut, das mit dieser Einstellung besonders die kleinen Websitenbetreiber sind über Wasser...
Leider gibts für die eigentlich bessere Tablet-Ansicht keine Darstellung der...
Es gibt hier auch Volumentarif-Flats... 3 GB = 15 Euro/Monat dann drossel auf GPRS z.B...
Der Kunde, der die Wahl hat zwischen nem GIF für seine Website und fertig oder nem SVG...