IMHO: Microsoft und Nokia - die Folgen für Windows Phone
Microsoft wird nach der Übernahme von Nokias Mobiltelefonsparte Geräteherstellern zwar weiterhin Lizenzen für Windows Phone anbieten. Aber die entscheidende Frage lautet: Wollen HTC, Samsung und Huawei dann noch neue Smartphones mit Windows Phone anbieten?

Im Bereich der Windows-Phone-Smartphones ist Nokia bereits seit langem Marktführer. Wenn Nokias Mobiltelefonsparte bald zu Microsoft gehört, wird sich diese Entwicklung aller Voraussicht nach weiter beschleunigen. Das bedeutet aber, dass es für Lizenznehmer immer unattraktiver wird, noch Smartphones mit Windows Phone zu entwickeln. Denn viel Geld ist damit dann nicht mehr zu verdienen, wenn sich nur wenige Geräte auf dem Weltmarkt verkaufen lassen.
Aus diesem Grund hieß es kürzlich, HTC würde der Windows-Phone-Plattform den Rücken kehren. Dies dementierte HTC aber kurz danach. Ob dieses Dementi nach der Übernahmebekanntgabe noch Bestand hat, ist fraglich. Denn HTC gehört mit zu den Verlierern, was Smartphones mit Windows Phone betrifft: Es kommt derzeit im Windows-Phone-Bereich nur noch auf den dritten Platz hinter Samsung.
Wenn Microsoft und Nokia gemeinsam ihre Marketingaktivitäten rund um die Lumia-Reihe noch intensivieren, hat es ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie HTC besonders schwer, dagegenzuhalten. Denn bis auf Nokia/Microsoft setzen alle übrigen Hersteller bei Smartphones vor allem auf Googles Android-Plattform, so dass sich eine Abkehr von Windows Phone für die Hersteller kaum negativ auswirkt.
Mit der Übernahme von Nokias Mobiltelefonbereich hat sich Microsoft zum Ziel gesetzt, die Entwicklung zu beschleunigen und zügiger als bisher neue Funktionen in die Plattform zu integrieren. Damit dürfte wohl auch gemeint sein, dass Hardwareneuerungen zügiger in Geräte integriert werden. Wenn das gelingt, könnte es Nokia/Microsoft schaffen, die Plattform für Kunden interessanter zu machen. Microsofts Windows-Phone-Plattform ist zwar auf dem Weltmarkt zuletzt auf den dritten Platz vorgestoßen, kann aber gegen die Dominanz von Googles Android und Apples iOS bisher wenig ausrichten.
Microsoft sieht Windows Phone in fünf Jahren bei 15 Prozent Marktanteil
Microsofts selbst gestecktes ehrgeiziges Ziel sieht vor, im Jahr 2018 mit der Windows-Phone-Plattform einen Marktanteil von 15 Prozent zu erreichen. Im zurückliegenden Quartal stieg zwar der Marktanteil von Microsofts Plattform, dieser beträgt aber gerade mal 3,7 Prozent. Android und iOS kamen zuletzt zusammen auf einen Marktanteil von 92,5 Prozent. Demnach kann Microsoft seinen Marktanteil nur steigern, wenn Android und/oder iOS erheblich an Marktanteilen verlieren.
Bisher zeichnet sich aber eher ab, dass die Marktführerschaft der Android-Plattform weiter steigt. Innerhalb eines Jahres wuchs der Android-Anteil von 69,1 Prozent auf 79,3 Prozent. Apple hat seit langem über das Jahr verteilt einen vergleichsweise stabilen Marktanteil von um die 15 Prozent. Aus heutiger Sicht erscheint es daher eher abwegig, dass Microsoft in fünf Jahren den Marktanteil der Windows-Phone-Plattform auf 15 Prozent wird steigern können.
Bisher ist vollkommen unklar, wie Microsoft in Anbetracht der aktuellen Situation im Smartphone-Markt die selbst gesteckten ambitionierten Ziele erreichen will - vor allem, wenn es die Übernahme von Nokias Mobiltelefonsparte für andere Hersteller noch unattraktiver macht, Windows-Phone-Geräte anzubieten. In den vergangenen Jahren hat es Microsoft nur mühsam geschafft, sich gegen weniger starke Gegner als Apple und Google durchzusetzen. Der Zusammenschluss mit Nokias Mobiltelefonbereich ist keine Garantie dafür, dass der Konkurrenzkampf für Microsoft damit einfacher wird.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)
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what if i told you, dass mindestens 50% im playstore SCHROTT ist! anfangs dachte jeder...
Richtig, die Google-Dienste sind alle patent-behaftet. Aber muss dafür ein Hersteller bei...
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