IMHO: Für Software bezahlt bald niemand mehr
Apple hatte am Dienstagabend eine Überraschung parat, die den Markt nachhaltig verändern wird und dazu beiträgt, klassischen Softwareanbietern die Geschäftsgrundlage zu entziehen.

Software wird zur kostenlosen Dreingabe, nicht nur bei Apple, wo Mac OS X 10.9 alias Mavericks und auch die Bürosoftware Pages, Numbers und Keynote kostenlos verteilt werden. Die iLife-Programme gibt es schon lange kostenlos mit jedem neuen Mac. Dieser Trend ist auch bei Microsoft zu beobachten, das sein aktuelles Update auf Windows 8.1 an Nutzer von Windows 8 kostenlos ausliefert. Apple kann allerdings dabei seine große Stärke ausspielen, die lange wie eine Schwäche aussah: Es ist ein integrierter Hard- und Softwarekonzern - etwas, das Microsoft erst werden will und Google bislang nur auf dem Papier ist.
Apple nutzt es geschickt aus, dass seine Kunden bereit sind, für neue Geräte einen höheren Preis zu bezahlen, und verdient sehr gut daran. Die Software ist im Preis enthalten, einschließlich der Updates für einige Jahre.
Das Konzept funktioniert bei iOS und den damit laufenden Produkten seit Jahren, bei Mac OS X hat sich Apple Stück für Stück in diese Richtung bewegt: Neue Versionen des Betriebssystems erschienen häufiger und wurden günstiger, der Vertrieb wurde von physischen Datenträgern auf eine digitale Distribution umgestellt. So spart Apple erheblich Vertriebskosten ein, was es nun ermöglicht, die Software kostenlos zu verteilen. Der Verkauf der Geräte finanziert die Fixkosten der Entwicklung.
So kann Apple sein Betriebssystem kostenlos für alle Rechner anbieten, auf denen es läuft. Neue Versionen von iOS, Android und auch Windows Phone erhalten Käufer schon von Anfang kostenlos, bei Linux wird nur für Service und Support bezahlt, falls dieser überhaupt benötigt wird.
Doch nicht nur beim Betriebssystem findet dieser Paradigmenwechsel statt, der Microsoft und andere klassische Softwarehersteller unter Druck setzt. Auch seine Office-Produkte stellt Apple kostenlos zum Download bereit, sowohl für OS X als auch für iOS. Google bietet seine Office-Suite ebenfalls kostenlos an, berechnet lediglich Unternehmen, die weitergehende Administrationsoptionen nutzen, einen kleinen Betrag von 4 Euro pro Monat und Nutzer. Und Microsofts Office-Paket liegt vielen neuen PCs mit Windows 8.1 in der Version Home & Student kostenlos bei.
Es geht ans Eingemachte
Der große Erfolg von Softwareunternehmen basiert darauf, dass es ihnen - allen voran Microsoft - gelungen ist, eine Kultur für kostenpflichtige Software zu etablieren, es normal erscheinen zu lassen, dass für Betriebssystem und Standardsoftware bezahlt wird. Genau dieses Selbstverständnis aber greifen nach Google nun auch Apple und in Grenzen auch Microsoft selbst an.
Apple setzt dabei auf ein Geschäftsmodell, das Softwarehersteller nur schwer nachahmen können, denn der Weg zum integrierten Hard- und Softwarehersteller, der sich die Softwareentwickler durch den Verkauf von Hardware bezahlen lässt, ist schwierig und lang. Und auch Googles Lösung, sich kostenlose Angebote über Werbung finanzieren zu lassen, funktioniert für klassische Softwareanbieter mangels Marktanteilen bei der Suche nicht gleichermaßen.
Und so sinkt die Bereitschaft der Nutzer, für Software überhaupt etwas zu bezahlen.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)
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Dich fragt aber keiner! OMG, träum weiter oder beschäftige dich mal ausgiebig mit...
Also du scheinst beides nicht richtig benutzt zu haben sonst hättest du gemerkt das sich...
Also gleich vorweg... mit Linux wird gut Geld verdient. Aus einem ganz einfachen Grund...
Natürlich ist das Fakt. Nehmen wir ein parr Beispiele. - Facebook - kostenloses soziales...