"Im besten Interesse der Kunden": Vorwerk streicht Funktionen für Neato-Saugroboter
Vorwerk entfernt Funktionen aller jemals verkauften Neato-Saugroboter und gibt an, damit "im besten Interesse der Kunden" zu handeln. Das Unternehmen hat den Betrieb von Neato Robotics im April 2023 dichtgemacht, aber damals zugesichert, dass die Geräte noch mindestens fünf Jahre genutzt werden können.
Zweieinhalb Jahre später gilt das nicht mehr. In einer aktuellen Mitteilung auf der Neato-Webseite(öffnet im neuen Fenster) erklärt Vorwerk, dass alle Neato-Cloud-Dienste in Kürze abgeschaltet werden. Ein genaues Datum für die Abschaltung wird nicht genannt, möglicherweise funktionieren Geräte schon nicht mehr. Der Hinweis wird auf der Haupt-Support-Seite(öffnet im neuen Fenster) nicht erwähnt.
"Seit 2023 haben sich die Cybersicherheitsstandards, Compliance-Verpflichtungen und regulatorischen Rahmenbedingungen deutlich weiterentwickelt" , begründet Vorwerk die Abschaltung von Funktionen. "Unter diesen neuen Bedingungen kann die bestehende Cloud-Infrastruktur nicht mehr auf zuverlässige und zukunftssichere Weise aufrechterhalten werden" , heißt es vom Unternehmen weiter.
Das sagt Vorwerk zu der Entscheidung
"Eine Aktualisierung dieser Umgebung wäre weder technisch sinnvoll, noch würde sie das Qualitäts- und Nachhaltigkeitsniveau gewährleisten, das unsere Kunden erwarten können" , gibt Vorwerk an, ohne zu erklären, warum das Unternehmen das nicht leisten kann, was andere Hersteller bieten.
Mit der Abschaltung der Neato-Cloud wolle Vorwerk seiner "Pflicht" nachkommen, "Ihre Privatsphäre, Ihre Daten und Ihre Sicherheit in einer Welt zu schützen, in der sich das technologische und gesetzliche Umfeld grundlegend verändert hat" . In der Mitteilung betont das Unternehmen ausdrücklich: "Diese Entscheidung wurde nicht aus Bequemlichkeit oder Unfähigkeit getroffen."
Neato-Saugroboter verlieren viele Funktionen
Durch die Abschaltung der Neato-Cloud sind alle Neato-Saugroboter nur noch eingeschränkt nutzbar. Sie können dann ausschließlich in einem Durchgang das komplette Haus reinigen und der Start der Reinigung muss direkt am Roboter erfolgen. Welche Funktionen im Detail wegfallen, erklärt Vorwerk in der Mitteilung nicht. Ob sich noch mehrere Stockwerke reinigen lassen, bleibt offen.
Vermutlich fallen dann jedoch alle Funktionen der Neato-App(öffnet im neuen Fenster) weg. Somit ist keine Zeitsteuerung mehr möglich, es gibt keine Benachrichtigungen mehr über den Verlauf der Reinigung, das Saugen in einzelnen Räumen und auch eine Zonenreinigung ist demnach nicht mehr möglich.
Große Einschränkungen für Kunden
Falls auch Sperrzonen nicht mehr berücksichtigt werden, müssten alle Räume vor einem Sauggang erst leergeräumt werden. Neue Sperrzonen werden sich in keinem Fall mehr zuweisen lassen. Wer also die Inneneinrichtung verändert, kann das nicht vom Saugroboter berücksichtigen lassen.
Abschließend heißt es in der Mitteilung von Vorwerk: "Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und dafür, dass Sie Teil der Neato Community sind."