Im Alter von 17 Jahren: Mutmaßliches Mitglied einer Cybergang verhaftet

In der englischen Stadt Walsall wurde ein 17-jähriger Junge wegen des Verdachts auf Erpressung und Computermissbrauch verhaftet und gleich im Anschluss auf Kaution wieder freigelassen. Angeblich gehört er zu der berüchtigten Hackergruppe Scattered Spider, die unter anderem für die prominenten Cyberangriffe auf die US-amerikanischen Kasinobetreiber MGM Resorts und Caesars Entertainment verantwortlich gemacht wird.
Wie aus einer Mitteilung der Polizei von West Midlands(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, gelang die Verhaftung am vergangenen Donnerstag in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency und dem US-amerikanischen FBI. Dabei sei auch Beweismaterial sichergestellt worden, darunter eine Reihe digitaler Geräte, die man nun einer forensischen Analyse unterziehe. Trotz der bedingten Freilassung des 17-Jährigen würden die Ermittlungen fortgeführt.
Erst Mitte Juni gelang es der spanischen Polizei, zusammen mit dem FBI auf Mallorca einen mutmaßlichen Anführer von Scattered Spider zu verhaften . Auch dieser war zum Zeitpunkt der Festnahme gerade einmal 22 Jahre jung und soll Bitcoin im Wert von 27 Millionen US-Dollar besessen haben. Angeblich war er als sogenannter Sim-Swapper aktiv, hat sich also Zugang zu fremden Rufnummern verschafft, um damit verbundene Onlinekonten zu infiltrieren.
Das FBI zeigt sich unerbittlich
Hinesh Mehta, Leiter der Abteilung für Internetkriminalität der Polizei von West Midlands, zeigt sich erfreut über den jüngsten und international koordinierten Ermittlungserfolg, der zur Verhaftung des 17-Jährigen führte. "Diese Cybergruppen haben es mit Ransomware auf bekannte Organisationen abgesehen und haben erfolgreich mehrere Opfer in der ganzen Welt angegriffen und ihnen erhebliche Geldbeträge abgenommen" , so Mehta.
Bryan Vorndran, stellvertretender Direktor der Cyberabteilung des FBI, richtet sich derweil mit warnenden Worten an Cyberkriminelle. Das FBI werde "in Abstimmung mit seinen Partnern weiterhin unerbittlich gegen böswillige Akteure vorgehen, die es auf amerikanische Unternehmen abgesehen haben, unabhängig davon, wo sie sich befinden und wie ausgefeilt ihre Techniken sind" , erklärt Vorndran.
Ein Sprecher von MGM Resorts drückte hingegen seine Dankbarkeit gegenüber den Behörden aus. "Wir sind dem FBI sehr dankbar für seine Unterstützung und die Zusammenarbeit mit den internationalen Strafverfolgungsbehörden, um diese Kriminellen vor Gericht zu bringen" , so der Sprecher.



