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Illegale Messenger: Deutsche Bank soll Millionen wegen Whatsapp zahlen

Mit der Nutzung privater Messenger verstoßen mehrere Banken gegen Auflagen der US-Bankenaufsicht. Die Strafen belaufen sich auf 2 Milliarden US-Dollar.
/ Daniel Ziegener
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Der Deutschen Bank drohen 200 Millionen US-Dollar Strafe. (Bild: Tim Simon)
Der Deutschen Bank drohen 200 Millionen US-Dollar Strafe. Bild: Tim Simon / Unsplash

Der Deutschen Bank droht wegen der Nutzung von Whatsapp eine Strafe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar, wie unter anderem das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) berichtet. Finanzunternehmen sind in den USA dazu verpflichtet, ihre Geschäftskommunikation zu archivieren. Durch die seit Beginn der Coronapandemie verstärkte Nutzung von privaten Messengern seien sie dem nicht nachgekommen.

Im Geschäftsbericht für das zweite Quartal 2022 verzeichnete die Deutsche Bank bereits Rückstellungen für die drohenden Prozesse mit den Aufsichtsbehörden in Höhe von 165 Millionen Euro, "einschließlich zusätzlicher Rückstellungen mit Bezug zu behördlichen Untersuchungen durch die amerikanische SEC und die CFTC hinsichtlich der Nutzung nicht genehmigter Geräte durch die Mitarbeiter und die Aufzeichnungsanforderungen des Unternehmens."

Die SEC untersucht bereits seit 2021(öffnet im neuen Fenster) die Nutzung von Messengern wie Whatsapp. Insgesamt geht es um Strafen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar. Die Deutsche Bank ist nicht als einziges Unternehmen von einer möglichen Strafzahlung betroffen. Auch die Bank of America, Citigroup, Morgan Stanley und Goldman Sachs stehen in Verhandlungen mit den beiden US-Aufsichtsbehörden SEC und CFTC. Insgesamt sind zehn Banken von den Vorwürfen betroffen.

Whatsapp-Nutzung wird schon länger untersagt

Anfang des Jahres 2022 habe die Deutsche Bank ihre Angestellten darauf hingewiesen, dass das Löschen von Whatsapp-Nachrichten untersagt sei, wie Bloomberg berichtete(öffnet im neuen Fenster) . Die Deutsche Bank nahm zu dieser Anweisung damals nicht öffentlich Stellung.

Im Jahr 2017 hatte die Deutsche Bank die Nutzung von Messengern wie Whatsapp auf Firmengeräten unterbunden, berichtete ebenfalls Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) . Trotz der Unannehmlichkeiten sei dieser Schritt notwendig, "um sicherzustellen, dass die Deutsche Bank weiterhin die regulatorischen und rechtlichen Anforderungen erfüllt."

Nicht nur in den USA droht der Deutschen Bank eine Strafe wegen dieser geschäftlichen Nutzung von privaten Kommunikationskanälen. Auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin untersucht die Verwendung privater E-Mail-Postfächer und Whatsapp. Laut Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) liegen der Bafin Hinweise darauf vor, dass auch Führungskräfte gegen Regeln verstoßen haben.


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