Illegale Kopien: Softwareverband BSA lockt Informanten mit Urlaubsreisen
Auf Facebook wirbt die BSA in Anti-Piracy-Anzeigen mit Urlaubsreisen als Belohnung für Informanten. "Wollen sie in Skiurlaub gehen? Melden Sie unlizenzierte Unternehmenssoftware. Lassen Sie sich bezahlen."

Der Branchenverband The Software Alliance (BSA) wirbt mit Urlaubsreisen als Belohnung für Informationen über illegale Softwareinstallationen in Unternehmen. Das berichtet das Onlinemagazin Torrentfreak unter Berufung auf eine Facebook-Werbekampagne der Organisation in Kanada. "Wollen Sie in Skiurlaub gehen? Melden Sie unlizenzierte Unternehmenssoftware. Lassen Sie sich bezahlen. Gehen Sie auf die Piste."
Wer die Werbeanzeige anklickt, findet heraus, dass die BSA nicht wirklich Urlaubsreisen an Informanten verschenkt, wohl aber Belohnungen bietet. Diese bemessen sich nach der Höhe des Vergleiches, den die BSA mit den Anwenderfirmen erzielt, die unlizenzierte Software nutzen. So wird für eine Einigung über 15.000 US-Dollar eine Belohnung in Höhe von 5.000 US-Dollar gezahlt. Bei drei Millionen US-Dollar werden 200.000 US-Dollar als Belohnung fällig.
Von Rodger Correa vom BSA Copyright Protection Team wurde Golem.de die Echtheit der Anzeige bestätigt. Aus der BSA Deutschland hat Golem.de erfahren, dass die Facebook-Kampagne von der BSA autorisiert ist, und auch in den USA und Großbritannien läuft. Georg Herrnleben, Senior Director EMEA bei der BSA, sagte Golem.de: "Die BSA verfolgt unlizenzierte Software in Unternehmen. In manchen Ländern sind Belohnungen ein akzeptiertes Mittel, um Hinweise zu erhalten, in anderen Ländern wie Deutschland aber sind sie aus kulturellen oder historischen Gründen nicht angebracht." Potentielle Whistleblower über die sozialen Medien anzusprechen sei ein guter Weg, um Aufmerksamkeit zu erlangen und das Risiko zu unterstreichen, dass Unternehmen eingingen, wenn sie unlizenzierte Software einsetzten.
Deutsche Unternehmen, die 2012 wegen unlizenzierter Software von der BSA belangt wurden, zahlten laut der Organisation rund 1,4 Millionen Euro Schadensersatz. Sie mussten weitere 620.000 Euro aufbringen, um Softwarelizenzen nachzukaufen. Die Summe der Schadensersatzzahlungen an die BSA im Rahmen des Rechtsprogramms in Deutschland wuchs damit im Jahresvergleich um 27 Prozent. Die meisten Hinweise auf unlizenzierte Software kamen aus dem Dienstleistungssektor (18 Prozent), regional betrachtet lag Nordrhein-Westfalen vorn (27 Prozent). Der größte Fall betraf ein Schulungsunternehmen mit 1.200 Computern, das 525.000 Euro Schadensersatz bezahlen musste.
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Schwachsinn. Darum ging es hier gar nicht. Ein Verräter ist erstmal ganz simpel jemand...
So schwierig ist das nicht. Einfach Zeugen befragen wer denn die unlizensierte Software...
So ein Qutasch. Ich habe einen neuen, leistungsstärkeren Server, welcher den alten...
Ach ... Jemand, der die staatlich organisierte Unterdrückung einer Minderheit aufdeckt...