IEEE-Tagung: Damit WLAN schneller wird, muss 802.11b sterben
Auf ihrer Herbsttagung hat das für WLAN-Standards zuständige Gremium der IEEE nicht nur den überfälligen Standard 802.11ac abgesegnet. Viele Vorschläge gab es auch, die das Spektrum von 2,4 GHz wieder sinnvoll nutzbar machen sollen.

Wie erwartet hat die Arbeitsgruppe IEEE 802 den seit über einem Jahr in Endgeräten verfügbaren Standard 802.11ac nun ratifiziert. Große Änderungen ergaben sich laut den Vorträgen der Herbsttagung der Ingenieursvereinigung nicht, umfangreiche Firmwareupdates für Router und Clients sind also nicht zu erwarten. Ähnlich lief das schon bei 802.11n ab, bei dem aber erste Geräte über zwei Jahre vor dem endgültigen Standard auf den Markt kamen.
Nachdem diese Hürde genommen ist, denkt das Gremium jetzt über WLAN mit mehreren Gigabit pro Sekunde nach. 802.11ac erreicht unter guten Bedingungen mit vier MIMO-Antennen 1,7 GBit/s. Zukünftig sollen mit 802.11ad bis zu 100 GBit/s erreicht werden. Dafür sind aber Arrays aus sehr vielen Antennen nötig, die durch die sehr kurzen Wellenlängen im 60-GHz-Band auch in mobilen Geräten untergebracht werden können. Das Wigig-Konsortium, das schon seit langem 60-GHz-Funk propagiert, hatte sich Anfang 2013 der Wifi-Alliance angeschlossen, will seine Technik also in künftige WLAN-Standards einbringen.
Aber nicht nur immer schnellere Verbindungen sind Ziel von IEEE 802, das Gremium will sich auch verstärkt den Schwierigkeiten von aktueller WLAN-Technik widmen. Ein Hauptproblem ist das überlaufene 2,4-GHz-Band, in dem neben WLAN auch Bluetooth, drahtlose Eingabegeräte und viele proprietäre Funkverbindungen wie etwa zur Heimautomation funken. In Wohngegenden deutscher Großstädte ist es heute problemlos möglich, Dutzende von WLANs im 2,4-GHz-Band zu finden - das Spektrum ist völlig verstopft.
Einer Präsentation (Powerpoint-Datei) des Cisco-Entwicklers Brian Hart zufolge ist unter anderem vorgesehen, bei künftigen Geräten die Abwärtskompatibilität zum ersten weit verbreiteten WLAN-Standard 802.11b mit 11 MBit/s abzuschaffen. 11b arbeitet mit dem veralteten Verfahren DSSS, das eine Frequenzspreizung vorsieht. Gerade im 2,4-GHZ-Band ist das Gift für andere Übertragungstechniken: Ein einzelnes 11b-Gerät, das zu einem Router Verbindung hält, kann den Durchsatz für das eigene und benachbarte WLANs senken.
Weiter schlägt Hart vor, dass 2,4-GHz-Geräte nur noch die Kanäle 1, 6 und 11 anbieten sollten, denn deren Frequenzen sind überlappungsfrei nutzbar. Ein WLAN auf Kanal 4 beispielsweise, dessen Nachbarn 1 und 6 nutzen, funkt im Frequenzbereich der beiden anderen Netze, denn de facto sind die 20-MHz-Slots immer fünf Kanäle breit. Das Netz auf Kanal 4 berührt also auch Kanal 3 und 5, was auch die benachbarten Netze auf 1 und 6 tun.
Technisch versierte Anwender nutzen die Zwischenkanäle heute aber bewusst, um zumindest einen kleinen Teil des Spektrums exklusiv zu besetzen. Wären nur noch 1, 6 und 11 verfügbar, wären direkte und vollständige Doppelbelegungen meist unvermeidlich.
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Ich habe gerade vor kurzem wegen eines Linksys-Geräts ohne Unterstützung für Channel 13...
Okay sie stören sich und so ne Zwischenfrequenz kann dann doppelt stören. Naja, hier...
... ... Und genau die Leute aus Schnipsel 2 verstopfen dann in den Sommerferien nach der...
Nicht unbedingt diese Karte, aber z. B. Logistikterminals in Lägern und Supermärkten...