IEEE 802.11ad: Qualcomm kauft Wilocity für Triple-Band-WLAN-Lösungen

Qualcomm arbeitet an den ersten Triple-Band-WLAN-Chips. Mit der Übernahme des 802.11ad-Spezialisten Wilocity und einem ersten Referenzchip in Form des Snapdragon 810 dürfte es bald schnelle WLAN-Verbindungen geben, die IEEE 802.11ac deutlich übertreffen. Das 60-GHz-Band hat jedoch Nachteile.

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Drahtlose Netzwerke schließen zu Kabelnetzen auf.
Drahtlose Netzwerke schließen zu Kabelnetzen auf. (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Qualcomm hat den WLAN-Entwickler Wilocity übernommen. Wilocity entwickelt vor allem Chips für drahtlose Funknetzwerke im 60-GHz-Band. Das Band wird für WLAN nach dem 802.11ad-Standard genutzt und ist auch als Wigig bekannt. Es darf aber nicht mit dem Gigabit-WLAN alias 802.11ac verwechselt werden, das mit einer guten Antennen-Konfiguration brutto über ein GBit/s transportiert.

Damit wird Qualcomm in Zukunft Triple-Band-WLAN-Lösungen anbieten können. Dazu arbeitet das Unternehmen bereits am Snapdragon 810, der integriertes Triple-Band-WLAN bietet. Und das bei einer niedrigen Leistungsaufnahme, so dass auch Tablets oder gar Smartphones von 802.11ad profitieren können. Es ist also keine Lösung, die nur in Notebooks und Access Points Verwendung finden wird. 802.11ac und 802.11ad werden in Kombination verwendet, um sowohl Abdeckung als auch Geschwindigkeit zu ermöglichen.

In Zukunft bedeutet das, dass der Nutzer noch mehr Buchstaben in den Datenblättern finden wird. WLAN im 2,4-GHz-Band ist als 802.11b/g/n erkennbar. 802.11a/n/ac arbeitet im 5-GHz-Band und die nächste Stufe 802.11ad arbeitet im hohen 60-GHz-Band. Da sehr viel Equipment noch im 2,4-GHz-Band arbeitet, werden viele Buchstaben wohl bleiben. Wer eine allumfassende Lösung sucht, sollte auf WLAN-Geräte mit IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ad achten.

Schnell werden die Lösungen nicht auf den Markt kommen. Erst Anfang 2013 schloss sich Wigig der Wifi-Alliance an. Wigig verspricht vor allem auf kurze Distanz als Ergänzung sehr hohe Datenraten. Ein Gerät würde also bei guter Verbindung auf 60 GHz umschalten, um dann schnell die Daten zu übertragen. Interessant wird, wie die Probleme bei der Nutzung solch hoher Frequenzen und das Hüpfen zwischen den Bändern gelöst werden. Wilocity hat Details zu der Problematik auf der Webseite Network World genannt.

60-GHz-WLAN kann prinzipiell gute Reichweiten bei hoher Geschwindigkeit und niedrigen Latenzen erreichen. Allerdings ist dazu eine Sichtverbindung nötig. Durch Wände kommt das Signal nicht gut, ein Vorteil, den die 2,4-GHz-Technik auch im Vergleich zur 5-GHz-Technik hat. Dabei gilt auch eine Glasscheibe als Wand, da man zwar hindurchschauen kann, aber für Funkfrequenzen keine Sichtverbindung gilt.

Wigig soll zunächst mit 7 GBit/s brutto starten. Laut Wilocity sollen aber auch Werte um die 100 GBit/s erreichbar werden, sobald Techniken in das neue Band übernommen wurden, mit denen bereits auf den alten Funkbändern enorme Geschwindigkeitssteigerungen möglich waren. Im 5-GHz-Netz steigerte sich die Bruttodatenrate im Laufe der Jahre etwa von 54 MBit/s (802.11a) über 450 MBit/s (802.11n) bis hin zu den nun verfügbaren 1,3 GBit/s.

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