Arbeiten und Entspannen

Die Module wurden in Gesprächen mit Fahrgästen entwickelt, die dann in Workshops mit Schere und Papier oder mit Legosteinen gleich Prototypen davon bauen durften. Dabei habe sich beispielsweise gezeigt, dass es großen Bedarf gebe für Möglichkeiten zum ungestörten Arbeiten, aber auch zum Entspannen und Erholen, sagte Matthias Fischer vom Münchener Designstudio Neomind.

  • Der Ideenzug bei der Vorstellung  in Nürnberg - das Modell ist so groß wie ein Doppelstockwagen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das Innere ist großzügig gestaltet. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Bildschirme infomieren über das Angebot im Zug ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und über Anschlusszüge am nächsten Bahnhof. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Andere Bildschirme zeigen aktuelle Nachrichten. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Zu den Premiumangeboten im Zug gehören etwa die Schlafkabinen für das Nickerchen im Zug. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Ablenkung von der Fahrt bieten das Abteil mit der Spielekonsole ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... oder dem Public-Viewing-Bereich, wo Reisende gemeinsam Fußball schauen können. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Wer lieber selbst Sport treibt, kann das im Bord-Fitnessstudio. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Für ungestörtes Arbeiten gibt es das Einzelabteil. Das Glas kann undurchsichtig geschaltet werden. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Eine Reisegruppe kann sich im Lounge-Bereich niederlassen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Der Ideenzug hat auch ein Familienabteil. Die Eltern können sich entspannen, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... während die Kinder beispielswesie am Bildschirmtisch spielen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Diese Sitze sind drehbar -  Fahrgäste können sich einander zuwenden oder aus dem Panoramafenster schauen. Die Blende dient als Schallschutz. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Einrichtung des Zugs hat einige schöne Details, wie diese nur an der Wand befestigten Sitze, unter die sich einfach Gepäck schieben lässt, ...(Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... oder Leisten auf den Tischen, um das Tablet aufstellen zu können. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Auch an die Radfahrer wird gedacht. An den Halterungen können Elektrofahrräder geladen werden. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Diese Sitze sind drehbar - Fahrgäste können sich einander zuwenden oder aus dem Panoramafenster schauen. Die Blende dient als Schallschutz. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Die Konzepte sind übrigens auch nicht alle neu: Lehnen zum bequemeren Stehen gibt es beispielsweise in manchen Bussen. Die Klappsitze ohne Gelenk stammen aus kalifornischen Universitäten. Bänke mit klappbaren Lehnen finden sich in der Messe des Hamburger Museumsschiffes Rickmer Rickmers, das 1896 vom Stapel lief. Die TEE-Züge Rheingold und Rheinpfeil hatten schon in den 1960er-Jahren Wagen mit Panoramafenstern. In vielen ICE-Zügen gibt es Kinderabteile.

Kinder können sich beschäftigen

Neu ist, dass solche Module jetzt in einem Nahverkehrszug verbaut werden sollen. Dort gebe es heutzutage "eine ganz normale Reihenbestuhlung", sagt Follner. Die biete beispielsweise nur wenig Möglichkeit, die Kinder zu beschäftigen. Was unpraktisch ist, denn auch eine Fahrt im Nahverkehrszug kann eine Stunde oder zwei dauern. Wenn die Kinder in dieser Zeit sich an der Kletterwand, am Spielpilz oder an einem Tisch mit einem integrierten Bildschirm beschäftigen, ist die ganze Familie sicher entspannter, wenn sie am Zielort ankommt.

Mit solchen Konzepten wolle die Bahn das Lebensgefühl steigern und für Coolness sorgen, sagte Jörg Sandvoß, Chef von DB Regio, der Regionalverkehrsparte der Deutschen Bahn, bei der Vorstellung des Ideenzugs. Innovativ zu sein bedeute vorauszuschauen, nicht nur umzusetzen, was die Kunden wollten, sondern auch zu überlegen, was sie wollen könnten.

Was ist realistisch?

Dabei könnten auch mal "spinnerte Ideen" herauskommen, sagt Sandvoß. Ob sich die Ideen alle so, wie sie in dem Modellzug präsentiert werden, realisieren lassen, darf denn auch bezweifelt werden. Für die Bierzapfanlage im Bistro etwa wird es wohl kaum eine Jugendschutzfreigabe geben - zumal manche Nahverkehrsunternehmen inzwischen den Alkoholkonsum im Nahverkehrszug verbieten.

Auch ein Abteil mit einer Spielekonsole dürfte ohne eine Aufsicht eher schwierig umzusetzen sein. Dabei geht es nicht einmal darum, dass der Bildschirm zerkratzt, die Controller abgerissen oder die Konsole gestohlen wird. Aber eine dauerhafte Nutzung von mehreren Stunden am Tag dürfte schon hohe Ansprüche an die Haltbarkeit von Konsole und Controller stellen.

Die Südost-Bayern-Bahn will einige Module umsetzen

Dass der Ideenzug aber nur ein Modell, ein Gedankenspiel ohne Chancen auf eine Umsetzung ist, das bestreitet die Bahn. Sicher ist: Einen Dosto, so wie er in Nürnberg gezeigt wurde, wird es nicht geben. Einzelne Module hingegen schon: "Wir wollen für die Südost-Bayern-Bahn im nächsten Jahr anfangen, ein Redesign-Konzept zu erarbeiten, um die bestehende Flotte in Teilen damit auszustatten", sagt Follner.

Welche Module das sein, werden, lässt sich noch nicht sagen. Auch werden sie sich wegen Sicherheitsauflagen wohl von den Prototypen unterscheiden. In etwa drei bis vier Jahren, so vermutet Follner, werden die ersten Module im Serienzug verbaut. Welche es sein werden - My Cabin, Familienbereich, Spiele-Abteil, Fitnessbereich oder Schlafkabine? Wir sind gespannt.

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 Sport im Zug
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Anonymer Nutzer 26. Nov 2017

ich kann wenigstens durchgehend telefonieren. In der Bahn gehen Internet und Telefon...

RedRanger 22. Nov 2017

Ich wollte auch schon schreiben, dass es vielleicht nett gemeint war, die Fahrgäste zu...

plutoniumsulfat 19. Nov 2017

Wenn man aber auch nur ein Stück von den Achsen abweicht, lohnt sich das Auto schnell.

Anonymer Nutzer 19. Nov 2017

Versuchst du gerade unentspanntes Stillstehen in der Bahn schön zu reden? Da sitze ich...



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