Icann: Gemeinnützige Kooperative will .org selbst kaufen

Eine kleine Gruppe mit prominenten Unterstützern will die für die Top-Level-Domain .org zuständige Public Interest Registry (PIR) selbst kaufen, das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters(öffnet im neuen Fenster) . Eigentlich hat die Internet Society beschlossen, die PIR an den zuvor unbekannten Finanzinvestor Ethos Capital zu verkaufen . Die nun gegründete gemeinnützige Kooperative will das aber offenbar noch verhindern.
Mitgeleitet werden soll die neue Organisation von Katherine Maher, CEO der Wikimedia Foundation. Wikimedia gehört zu den wohl bekanntesten Kritikern des geplanten Verkaufs und widerspricht diesem auch öffentlich gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen .
Maher sagte zu dem Plan, statt .org dem Finanzinvestor zu überlassen, die Domain über die Kooperative kaufen zu wollen: "Es muss einen Platz im Internet geben, der das öffentliche Interesse repräsentiert, an dem Bildungsstätten, humanitäre Einrichtungen und Organisationen wie Wikipedia einen breiteren öffentlichen Nutzen bieten können" .
Viel prominente Unterstützung
Ebenfalls an der Kooperative beteiligt sind der Gründungspräsident der Icann, Michael Roberts, oder auch Esther Dyson, ehemalige Vorstandvorsitzende der Icann. Der New York Times sagte Dyson(öffnet im neuen Fenster) : "Wenn Private Equity ein Unternehmen besitzt, besteht ihr Anreiz darin, einen Gewinn zu erzielen. Unser Anreiz ist es, gemeinnützigen Organisationen und der Öffentlichkeit zu dienen und sie zu schützen" .
Auch Bill Woodcock, Chefs des technischen Dienstleisters Packet Clearing House (PCH), unterstützt die Initiative. PCH hatte zuvor schon den Kauf kritisiert und vorgerechnet, dass sich der Kauf durch Ethos Capital nur dann lohne, wenn massive Einschnitte im Budget gemacht würden, was die Domain-Stabilität gefährde.
Wie schon die Kampagne gegen den Verkauf, wird nun auch der Versuch, .org selbst zu kaufen, von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) unterstützt.
Die Icann muss den Verkauf noch offiziell bestätigen und genehmigen beziehungsweise wie zuvor weitere Details dazu einfordern. Dazu haben die obersten Verwalter des Internets noch bis Ende Januar Zeit.



