IBM: Eine Super-Quantencomputermaschine soll entstehen

Innerhalb der nächsten zehn Jahre will IBM einen Quantencomputer mit 100.000 Qubits bauen. Doch ohne die Hilfe von Universitäten geht das nicht.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Eine schematische Skizze der IBM-Pläne
Eine schematische Skizze der IBM-Pläne (Bild: IBM)

Gemeinsam mit der Universität Tokio und der Universität Chicago plant IBM, einen Quantencomputer mit 100.000 Qubits zu bauen. Er solle innerhalb der nächsten zehn Jahre fertiggestellt werden, hieß es von Unternehmensseite auf dem G7-Gipfel in Hiroshima (Japan) am 22. Mai 2023. Dafür plant IBM Investitionen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar ein.

Die Technologie soll Aufgaben bewältigen, die für einen herkömmlichen Supercomputer entweder gar nicht zu lösen sind oder die ein solches System nicht alleine bearbeiten kann. Mit dem geplanten Computer sollen unter anderem Fortschritte bei der Suche nach neuen Medikamenten, der Herstellung von Düngemitteln und der Leistung von Batterien erzielt werden.

Komplizierte Technik, die mehr Forschung benötigt

Integrierte Schaltkreise, die auf der komplementären Metalloxid-Halbleiter-Technologie (CMOS) basieren, können laut IBM bereits neben den kalten Qubits installiert werden. Das haben Tests ergeben. Sie können dann mit nur einigen zehn Milliwatt gesteuert werden.

Jedoch räumte der Vizepräsident für Quantencomputer bei IBM, Jay Gambetta, ein, dass der Großeil des Projekts auf Forschung basiere. Denn die nötige Technologie, um das quantenzentrierte Supercomputing, wie er es nannte, zu entwerfen und zu betreiben, sei noch nicht vorhanden.

Die Qubits sollen auf einer Art modularem Chip untergebracht werden, der in den IBM-Labors gerade erst Gestalt annimmt. Die Modularität ist für die Chips unerlässlich.

Ohne sie ist es unmöglich, genügend Qubits auf einem einzigen Chip unterzubringen. Der Kookaburra von IBM ist ein Multichipprozessor mit 1.386 Qubits und einer Quantenkommunikationsverbindung, der sich derzeit noch in der Entwicklung befindet.

Kookaburra soll 2025 auf den Markt kommen, doch bis zum geplanten Quantencomputer ist es noch ein weiter Weg. Ohne die notwendigen Innovationen von Universitäten wird IBM dies kaum gelingen. Neben der Universität Tokio und der Universität Chicago wird IBM für zukünftige Projekte wahrscheinlich auch auf andere Forschungsinstitute zugehen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Vermona
Zufall und Synthesizer

Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
Von Martin Wolf

Vermona: Zufall und Synthesizer
Artikel
  1. Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
    Warnmeldungen
    Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

    Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /