I'm Back: Die analoge Spiegelreflexkamera zur digitalen machen
Weg mit dem Staub auf der alten analogen Spiegelreflexkamera! Ein Schweizer Unternehmen hat ein Modul entwickelt, mit dem aus der Kamera mit Film eine Digital- und Filmkamera wird.

Da liegt sie, die alte analoge Kamera, nutzlos geworden im Zeitalter der digitalen Fotografie. Wie viele andere ihrer Generation ist es ein schöner Apparat mit einem Gehäuse aus Aluminium und einer Tasche aus Leder - nicht umsonst lassen diverse Hersteller von digitalen Kameras den Retrolook wieder aufleben. Doch viel anfangen mag man heute damit nicht mehr. Die Möglichkeiten der digitalen Fotografie sind doch zu verlockend.
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- Die Kamera in der Kamera
- Neues Leben für alte Kameras
Samuel Mello Medeiros, ein in der Schweiz lebender Brasilianer, hat eine Lösung gefunden. Er hatte gleich eine ganze Sammlung alter Kameras, wollte sich aber nicht von ihnen trennen - und nur so herumliegen sollten sie auch nicht. Er habe zunächst einige Kameras vergoldet und sie dann verkauft, erzählt Medeiros im Gespräch mit Golem.de. Das habe auch geklappt. Aber das reichte ihm nicht.
Also ließ der Fotograf und Designer sich etwas einfallen, um die Kameras zu reaktivieren: Es müsste, so überlegte er, doch eine Möglichkeit geben, die analogen Kameras weiter zu nutzen und zwar als digitale. So entstand die Idee zu I'm Back, einem digitalen Rückteil für analoge Spiegelreflexkameras. Bei der Community kam das System gut an: Diverse Besucher schauten es sich auf der Fachmesse Photokina an, wo auch wir Medeiros trafen. Das österreichische Fotografie-Onlinemagazin Cinema 5D zeichnete I'm Back als das überraschendste Produkt der Messe aus.
Eine Recherche von Medeiros ergab, dass damals nichts derartiges im Internet verfügbar war. Also machte er sich daran, die Lösung selbst zu entwickeln. Herausgekommen ist ein Modul, das an die analoge Kamera montiert wird und von der Form her ein wenig einem Winder ähnelt, der unter das Gehäuse geschraubt wurde.
Solche digitalen Rückteile sind eher aus dem Bereich der Mittelformatkameras bekannt, die oft mehrere Zehntausend Euro kosten. Bei Kleinbildkameras experimentierte Leica vor einigen Jahren mit solch einem System, dem Digital-Modul-R für die analogen Spiegelreflexkameras Leica 8 und 9. Nach zwei Jahren stellte Leica die Produktion des 4.500 Euro teuren Systems ein - und baute Digitalkameras.
Diese digitalen Rückteile wie etwa das des dänischen Herstellers Phase One nehmen dann gestochen scharfe, hochaufgelöste Digitalfotos auf. Das aber ist nicht Medeiros' Intention: "Ich liebe analoges Fotografieren", sagt er. Sein System solle es ermöglichen, mit einer analogen Kamera zu arbeiten und dabei digitale Bilder mit Anmutung der alten Analogkameras zu machen. "Das ist unser Fokus."
Tatsächlich sehen die Bilder - trotz der Auflösung des Sensors von 16 Megapixeln - eher aus wie Dias, die schon lange in einem Karton gelegen haben: Die Farben sind manchmal ein wenig verwaschen und nicht so knackig, wie wir es heute von den zum Teil sehr überproduzierten Digitalfotos her gewohnt sind, die Bilder sind verrauscht, mit Abschattungen ab den Bildrändern. Aber offensichtlich ist das gewollt - und angesichts der Technik, die in dem Kasten steckt, auch nicht unbedingt verwunderlich.
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Die Kamera in der Kamera |
Da bin ich bei Dir. Wenn ich persönlich eine alte Kamera wiederbeleben will, dann ohne...
Die Möglichkeit mit Digitalem "Rückenteil" die Analog zur Digitalknipse zu machen. Warum...
Nein, sowas kannst du nicht sagen, damit unterdrückst du die Individualität und haste...
Was Bleibt eigentlich, wenn man ein digitales Backend and eine analoge Kamera anschließt...
Wenn ich die Beispielfotos so anschaue sieht das ganz und gar nicht nach Film aus. Eher...