I'm Back 35 im Test: Neues digitales Leben für analoge Kameras

Mit I'm Back können wir unsere alte Canon-Kamera digital nutzen. Schöne Bilder macht das System nicht von alleine – der Bearbeitungsaufwand lohnt sich aber.

Ein Test von veröffentlicht am
Das I'm-Back-Kamerarückteil mit einer montierten Canon A-1
Das I'm-Back-Kamerarückteil mit einer montierten Canon A-1 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Wer heute digital fotografiert und ein bestimmtes Alter hat, wird womöglich noch eine Lieblingskamera im Schrank haben, die nicht mehr häufig zum Einsatz kommt – da sie einen Film benötigt. Nicht nur gute Filme sind mittlerweile teuer geworden, auch die Preise der Laborentwicklung haben angezogen. Die analoge Fotografie ist ein teures Hobby.

Mit dem Digitalrückteil I'm Back 35 sollen sich alte Kameras einfach digital verwenden lassen: Das Rückteil hat einen Sensor und wird auf die Rückseite einer analogen Kamera montiert. Nachdem Golem.de den Prototyp des Digitalrückteils bereits 2018 ausprobieren konnte (G+), haben wir uns die 35-mm-Version von I'm Back bestellt und mit einer Reihe alter Kameras ausprobiert.

Die grundsätzliche Konstruktion ist gut, die Fotos haben einen ganz eigenen Charme, der uns eher an analoge Bilder als an digitale erinnert. Zu einer zuverlässigen Digitalkamera, wie man sie heute gewohnt ist, wird eine alte Kamera mit I'm Back aber nicht ohne Weiteres, was die I'm-Back-Community zu akzeptieren scheint. Wir müssen unsere Bilder ausgiebig nachbearbeiten – kommen im Laufe der Nutzung aber immer öfter zu schönen Ergebnissen.

Versionen für Kleinbild- und Mittelformatkameras

I'm Back ist in einer 35-mm-Version und in einer Variante für Mittelformatkameras erhältlich. Das System kann mit speziell für bestimmte Kameras entwickelten Rückteilen bestellt werden oder mit einem Universalrückteil. Da wir die 35-mm-Version von I'm Back mit unterschiedlichen Modellen aus einer Sammlung mit rund 50 Kameras verwenden wollen, haben wir uns für das Universalrückteil entschieden.

Finanziert wurde I'm Back bereits 2020, aufgrund der Pandemie und den daraus entstandenen Herausforderungen hat sich das Projekt allerdings verzögert. Mittlerweile haben die meisten Backer ihr Gerät erhalten. I'm Back besteht aus mehreren Teilen: der Haupteinheit, in der die Elektronik sowie die Bedienelemente, der Akku und das Display untergebracht sind, einem kleinen Rahmen sowie dem Universaladapter. Für die Montage gibt es sowohl eine gut bebilderte Anleitung als auch ein Video. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Nachdem wir die rückseitige Klappe unserer Kamera abmontiert haben, setzen wir einen mit Moosgummi besetzten Rahmen auf den Ausschnitt, hinter dem sich der Verschluss befindet.

  • Bei Innenraumaufnahmen müssen wir uns, wie von der Filmkamera gewohnt, darauf einstellen, dass die Bilddynamik nicht sehr hoch ist. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Bei Tageslichtaufnahmen ist deutlich zu sehen, dass auch bearbeitete Bilder im Zentrum etwas heller als am Rand sind. Zudem ist die Verzerrung nicht komplett entfernbar. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Bei Aufnahmen mit wenig Licht ist das Rauschen des Sensors auch nach der Bearbeitung mit Topaz Photo AI sichtbar. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Bei einigen Tageslichtaufnahmen ist der helle Fleck in der Bildmitte schwer zu kaschieren. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Eine weitere Tageslichtaufnahme mit etwas dunkler entwickeltem Himmel. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Diese Bild mussten wir stark in den Farben bearbeiten, da es aufgrund der Schatten sehr blaustichig war. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Mit etwas Aufwand bei der Bearbeitung lassen sich schöne Aufnahmen erzielen. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Bei Gegenlichtaufnahmen müssen wir matschige Details wie beim Baumstamm hinnehmen. Auch das Bildrauschen lässt sich in diesem Fall nicht leicht kontrollieren. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Zum Vergleich ein im JPEG-Modus aufgenommenes Bild: Die Artefakte sind größer, die Details nicht besonders fein. (Bearbeitung mit Lightroom und Topaz Photo AI) (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die nur mit Lightroom, nicht aber mit Topaz Photo AI bearbeitete Version des Bildes (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Links das I'm-Back-Rückteil, rechts die Canon A-1 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Universaladapter ermöglicht es, eine Vielzahl an Kameras mit dem Rückteil zu verwenden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Ein kleiner Rahmen sorgt dafür, dass die Mattscheibe des Digitalrückteils vor Licht abgedichtet ist. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Sucherbild wird auf diese kleine Mattscheibe projiziert und anschließend durch ein Linsensystem auf einen Sensor geworfen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Alle Teile des I'm-Back-Systems plus unsere Canon-Kamera (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das montierte Rückteil sieht etwas abenteuerlich aus, ist aber stabil mit der Kamera verbunden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Ergonomie leidet etwas unter dem Rückteil, insgesamt betrachtet lässt sich die Canon aber weiterhin gut bedienen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • I'm Back hat drei Bedienknöpfe und ein Touchdisplay. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Über das Display können wir unter anderem Einstellungen vornehmen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Bilder werden auf einer Micro-SD-Karte gespeichert und können auch per USB-Kabel übertragen werden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Mit dem Sync-Anschluss kann der Verschluss mit dem Blitzanschluss der Kamera synchronisiert werden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Akku ist in einem kleinen Fach untergebracht und lässt sich entnehmen und aufladen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Im automatischen Modus verwenden wir unsere Canon mit geöffnetem Verschluss wie eine Digitalkamera. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Kombination aus Canon A-1 und I'm-Back-Digitalrückteil (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Uns macht der manuelle Modus mehr Spaß, bei dem wir wie gewohnt durch den Sucher der Kamera schauen und ihren Auslöser verwenden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Links das I'm-Back-Rückteil, rechts die Canon A-1 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Über den kleinen Rahmen kommt dann der Universaladapter, der mithilfe einer Stativgewindeschraube und Leisten an der Unterseite unter leichtem Druck von hinten fixiert wird. Dadurch drückt der Adapter den Rahmen um den Verschluss herunter, was einen lichtdichten Abschluss erzeugt, wenn man alles richtig gemacht hat und wenn die Kamera geeignet ist. Mit Lichtlecks haben wir tatsächlich bei keiner der von uns ausprobierten Kameras Probleme gehabt.

Der Universaladapter hat auf der Unterseite zwei Kunststoffschienen, über die die Kamera in die Haupteinheit geschoben wird. Dort ist ein Spiegel, der von einer Mattscheibe verdeckt wird, in einem Teleskopauszug montiert. Die Mattscheibe wird in der Höhe angepasst, so dass sie in den über dem Verschluss montierten lichtdichten Rahmen gleitet. Anschließend wird alles mit Klammern befestigt und die alte analoge Kamera ist bereit für Digitalaufnahmen.

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Universaladapter passt an viele, aber nicht alle Kameras 
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demon driver 05. Apr 2023

Absolut, das ist ja der elephant in the room. Der monströse Klotz, den man da an seine...

demon driver 04. Apr 2023

This. Unbefriedigend und aufwändig ist dann nur, wie man die Negative/Dias nachher...

demon driver 04. Apr 2023

Richtig ist, dass es nicht nur am "Prozessor" liegt. Aber die eigentlichen Probleme...

demon driver 04. Apr 2023

Vielleicht weil man mit den total tollen digitalen Knipscomputern nicht fotografieren...



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