Hypervisor: Amazons Cloud wechselt von Xen auf KVM
Bisher sind die Amazon Web Services (AWS) der wohl größte bekannte Nutzer des Xen-Hypervisors gewesen. Für neue Intel-Chips nutzt Amazon künftig aber einen eigenen Hypervisor auf Basis von KVM. Besonders viele Details zu dem Wechsel gibt es aber nicht.

Es kommt zwar nicht besonders oft vor, aber der Clouddienstleister Amazon Web Services (AWS) hat in der Vergangenheit einige seiner unzähligen Kunden mehrfach darauf hingewiesen, ihre virtuellen Maschinen neustarten zu müssen, um ein Sicherheitsupdate für den Hypervisor Xen einzuspielen. Unter anderem deshalb ist bekannt, dass AWS der wohl größte Nutzer von Xen ist. Künftig setzt AWS zumindest in Teilen aber auf einen eigenen Hypervisor auf Basis der der Kernel-based Virtual Machine (KVM).
Das geht aus einer Ankündigung hervor, in der AWS neue Compute-Instanzen für seine Dienste mit dem Namen C5 vorstellt. Die C5-Instanzen nutzen Xeon Platinum Prozessoren der 8000er-Serie von Intel. Diese verfügen über bis zu 28 Kerne und 56 Threads der Skylake-Scalable-Processors-Technik (Skylake-SP). AWS verspricht sogar virtuelle Maschinen mit 72 vCPUs und damit Prozessoren mit 36 Kernen, die Intel offiziell noch nicht angekündigt hat und vermutlich dem Clouddienst vorab bereitstellt. Der neue Hypervisor arbeite Hand in Hand mit dieser neuen Hardware.
Außerdem ermögliche der neue Hypervisor es AWS, seinen Kunden "Zugriff auf die gesamte Verarbeitungsleistung der Host-Hardware zu verschaffen." Ebenso werde die Leistung konsistenter und die Sicherheit verbessert. In den englischsprachigen FAQ zu der Technik heißt es explizit, dass statt Xen Technik auf Basis von KVM in Linux genutzt wird.
Bessere Leistung und Sicherheit
Der neue Hypervisor sei außerdem nur für die Isolierung von CPU- und RAM-Ressourcen gedacht. Storage, Netzwerk und andere üblicherweise vom Hostsystem gestellte Funktionen werden von anderer Technik übernommen. Darüber hinaus plant Amazons Clouddienst offenbar mittelfristig sämtliche neuen Instanzen auf dem KVM-Hypervisor zu starten. Für Systeme, die zwingend auf Funktionen von Xen angewiesen sind, soll es Übergangslösungen geben.
Ebenso werde über die API vorerst weiterhin Xen als genutzter Hypervisor gemeldet. Beides soll wohl für einen möglichst reibungslosen Übergang der AWS-Kunden dienen. Weitere Details will AWS auf der Hausmesse Re-Invent Ende November bekannt geben.
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