US-Entwicklung im Hintertreffen
Hyperschallwaffen sollen die Lücke zwischen lenkbaren Marschflugkörpern und schnellen, aber nicht lenkbaren ballistischen Raketen schließen. Russland ist nicht der einzige Staat, der über die Technik verfügt.
China hat bereits vor zwei Jahren den Raketengleiter DF-ZF - zur Serienreife gebracht. Nordkorea hat im Januar einen dritten Hyperschall-Testflug mit einem Gleiter durchgeführt, möglicherweise wird auch Pakistan von China bei der Entwicklung unterstützt.
Für die USA wird nach mehreren Rückschlägen in der Entwicklung frühestens im kommenden Jahr mit einem fertigen System gerechnet. Indien, Japan, Großbritannien, Frankreich und Australien sollen ebenfalls daran arbeiten.
Neben den beschriebenen Raketen und Gleitern fallen auch sogenannte Scram-Jets in die Kategorie der Hyperschallwaffen. Gemeint sind Raketen mit einem sogenannten Staustrahltriebwerk, in das bei hoher Luftverdichtung Treibstoff gespritzt wird. Anders als bei einer Jet-Turbine fehlen aber bewegliche Teile wie etwa Schaufeln.
Die Scram-Rakete funktioniert auch nicht wie ein Gleiter, sondern befördert - ähnlich wie bei der Kinschal - den Gefechtskopf bis ins Ziel. Der Antrieb ist für Marschflugkörper konzipiert, Russland will seine von U-Booten startenden Zirkon-Raketen damit ausgerüstet haben. Daran gibt es jedoch Zweifel.
Gute Erkennung durch Satelliten
Durch den zeitweisen Flug in der Stratosphäre kann mit Raketengleitern wie dem Avangard jeder beliebige Punkt der Erde erreicht werden. Angriffe können also aus unvorhergesehenen Richtungen erfolgen, das erfordert eine gänzlich neue Aufstellung von Raketenabwehrsystemen - sofern diese überhaupt auf Geschosse mit derart hohen Geschwindigkeiten ansprechen.
Allerdings sind Hyperschallwaffen wegen ihrer extremen Geschwindigkeit bis zu 2.000 Grad Celsius heiß. Das erzeugt eine Spur ionisierten Gases und sendet ein intensives Licht im Infrarotbereich. Deshalb sind die Raketen und Gleiter durch militärische Satelliten äußerst leicht zu identifizieren und zu verfolgen.
Darauf machen der Physiker David Wright und der Materialwissenschaftler Cameron Tracy in einem jüngst erschienen Beitrag im Wissenschaftsmagazin Spektrum aufmerksam. Die Abstrahlung könnte nur verhindert werden, wenn die Flugkörper mit weniger als Mach 6 fliegen, wodurch sie wiederum von der gegnerischen Raketenabwehr bekämpft werden können.
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Hyperschallwaffen: Hype um neue Raketentechnik | Keine revolutionäre Entwicklung |
Naja, das Munitionslager wurde inzwischen klar als Hühnerstall unmittelbar hinter der...
Russland hat Rohstoffe, aber bekommt sonst nichts auf die Kette, ausser Vergewaltiger...
Aber auch der Iron Dome.wurde vor nicht allzu langer Zeit überlistet. Indem einfach...
Auf dem Papier vielleicht. Auf dem Papier haben wir auch eine funktionierende Luftwaffe...