Hyperschallgeschwindigkeit: Projektil schießt sich durch den Boden
Schießen und bohren: Das US-Unternehmen Hypersciences hat eine neue Technik für das Bohren im Untergrund entwickelt. Sie soll die Suche nach Öl oder den Tunnelbau effizienter machen.

Hyperschallgeschwindigkeit - also eine Geschwindigkeit von mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit - ist bisher eher aus der Luftfahrt bekannt. Das US-Unternehmen Hypersciences hat eine Hyperschall-Bohrtechnik entwickelt - und damit die Aufmerksamkeit des Technologiekonzerns Alphabet erregt.
Hypersciences schießt und bohrt gleichzeitig: Im Inneren des Bohrers befindet sich ein Lauf, durch den ein Projektil aus Beton in den Untergrund vor dem Bohrer geschossen wird. Als Treibmittel kommt ein Gemisch aus Luft und Dieselgas zum Einsatz. Der Bohrer feuert mehrfach in der Minute. Die Technik wurde an der Universität von Washington in Seattle entwickelt. Hypersciences ist eine Ausgründung, die sie vermarktet.
Das Geschoss erreicht eine Geschwindigkeit von Mach 5. Es zerschellt beim Auftreffen auf das Gestein und zerkleinert dieses. Dadurch wird es für den Bohrer leichter, sich durch den Grund zu fressen. So sei dieser Bohrer etwa zehn Mal so effizient wie ein herkömmlicher, behauptet das Unternehmen.
Die Technik lässt sich nach Angaben von Hypersciences zum Bohren nach Öl, für die Einrichtung von Geothermieanlagen oder zum Bohren von Tunneln einsetzen. Sie lässt sich aber auch dazu nutzen, ein Projektil in die Luft zu schießen - vergleichbar mit Jules Vernes Idee, Menschen in einem Geschoss zum Mond zu schießen. Das hat Hypersciences im vergangenen Jahr getestet.
Alphabet interessiert sich für die Technik. Hypersciences verhandele mit dem Konzern, bestätigte Mark Russell, Gründer und Chef von Hypersciences, dem US-Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum. Alphabet entwickelt im Bereich Geothermie - im vergangenen Jahr hat die Entwicklungsabteilung X das Unternehmen Dandelion gegründet, das Geothermieanlagen verkauft.
Der Begriff Hyperschallgeschwindigkeit ist bisher aus der Luftfahrt bekannt. Ein entsprechendes Fluggerät könnte beispielsweise den Pazifik in einer knappen Viertelstunde überqueren. In erster Linie geht es dabei um Militärflugzeuge. Die US-Konzerne Boeing und Lockheed Martin etwa entwickeln solche Fluggeräte. Auch in China wird an Hyperschallflugzeugen gearbeitet.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat vor einigen Jahren das Konzept für ein ziviles Hyperschallflugzeug, den Spaceliner, vorgestellt.
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