SpaceX verschiebt den Wettbewerb

Gerade mal fünf Monate, so dachten die Münchner, blieben ihnen, um ihr Konzept umzusetzen und eine Hyperloop-Kapsel zu bauen. Im Juni, so besagten es die Regeln der Hyperloop-Competition, sollte die Endausscheidung in Kalifornien stattfinden.

Arbeit gab es genug: vom Redesign über die Prüfung, ob sich die Subsysteme so, wie das Konzept es vorsah, bauen ließen bis hin zum Bau der Kapsel selbst. "Es war ein relativ großer Zeitdruck da. Wir haben halt versucht, alles möglichst schnell unter Dach und Fach zu kriegen", erzählt Springer.

Warr präsentiert die Kapsel

Inzwischen zeichnete sich ab, dass die Röhre nicht wie geplant im Juni fertig wird. SpaceX verschob den Termin. Praktisch für die Konstrukteure: Sie bekamen mehr Zeit. Die Münchner brauchten bis zum 4. Juli: Am amerikanischen Unabhängigkeitstag präsentierten sie die Kapsel ihren Sponsoren, darunter die TU München, Airbus, Maker Space oder Becker Carbon.

  • Das Konzept für den Hyperloop-Pod aus München (Foto: Warr)
  • Der reale Pod war ... (Foto: Warr)
  • ... im Sommer 2016 fertig. (Foto: Warr)
  • Der Kompressor stammt aus einem Alpha-Jet und saugt die Restluft vor der Kapsel weg. (Foto: Warr)
  • Die Kapsel ist verpackt und auf dem Weg in die USA. (Foto: Warr)
  • Geschafft! Das Team jubelt bei der Hperloop-Challenge über den gelungenen Lauf. (Foto: Warr)
Der reale Pod war ... (Foto: Warr)

Und ansonsten warteten sie auf ein Signal von SpaceX und testeten und warteten und testeten weiter. "Wir haben darauf gewartet, dass SpaceX uns das genaue Datum vom Wettbewerb nennt. Allerdings wurden wir nur immer vertröstet", sagt Springer. Schließlich hieß es September. Alles gut.

SpaceX verschiebt auf Januar 2017

Doch einen Monat vor dem geplanten Wettbewerb verschob SpaceX erneut, auf Januar 2017. Und brachte das Warr-Team in arge Bredouille. Einige der Köpfe hatten Erasmus-Stipendien. "Wir dachten, bis September ist das Ding erledigt", sagt Springer. Dann hätte alles reibungslos geklappt. So aber mussten die Münchner umplanen und Aufgaben neu verteilen.

"Es war kurzfristig relativ chaotisch", sagt Springer. Doch die Umstrukturierung gelang, die Kapsel funktionierte und wurde für den Transport mit dem Flugzeug vorbereitet. Was eine Schwierigkeit bedeutete: Die Kapsel hat einen Kompressor, der die restliche Luft, die sich vor der Kapsel staut, ansaugt und unter dem Pod ausstößt.

Der Kompressor ist militärisches Gut

Dieses Teil stammt aus dem Triebwerk eines Alpha-Jets, also eines Kampfflugzeugs. Damit gilt es als militärisches Gut, das nicht so einfach ausgeführt werden darf. Das habe sich aber als nicht so schwierig erwiesen: Das Team habe lediglich bestätigen müssen, dass das ausgeführte Teil wieder aus den USA zurück nach Deutschland gebracht wird.

Die deutschen Behörden erteilten aber die nötige Erlaubnis, damit die Kapsel Ende Dezember in die USA fliegen durfte. Schon früher mussten die Magnete und die Akkus auf die Reise geschickt werden. Da sie nicht im Flugzeug transportiert werden dürfen, mussten sie per Schiff in die USA gelangen.

"Da wir auf keinen Fall riskieren wollten, unsere Magnete oder Akkus nicht zu haben, haben wir sie schon zwei Monate vor Jahreswechsel verschickt", sagt Springer. Das, so dachten sie, würde reichen. Der Schock kam Mitte Januar.

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 Hyperloop-Challenge: Der Kompressor macht den UnterschiedWo sind die Komponenten? 
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JohnStones 24. Feb 2017

Finanziert jetzt der deutsche Steuerzahler einer US-Firma die Entwicklungsarbeit? Wie...

lemmer 23. Feb 2017

Das liegt daran, dass es schlicht keinen gab. Die Magnetschwebebahn pendelt seit...

Karl-Heinz 20. Feb 2017

Ääh, jein, würde ich sagen. Die Röhre war ja (teil-)vakuumiert, die Röhre war also...

FeHa 20. Feb 2017

Ihr meint sicherlich die Verdichterleistung. Der Begriff Pumpe ist hier eher unangebracht.



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