Eine der größten, ehemals freitragenden Hallen war früher Werkstatt und ist heute ein Veranstaltungszentrum in Chemnitz.Bild:
Golem/Mario Petzold Inhalt
Das macht die sächsische Industriestadt zum perfekten Austragungsort der Weltmeisterschaften der wasserstoffbetriebenen Modellautos. 65 Teams aus 30 Ländern nehmen daran teil, die sich vorher in nationalen Wettbewerben für den H2 Grand Prix qualifiziert haben.
Bildung steht im Vordergrund
Grund genug, dass auch Golem vorbeischaut. Platz ist für die 500 Teilnehmer, eine knapp 100 Meter lange Strecke für die Modelle im Maßstab 1:10, eine Tribüne und jede Menge Aussteller im Kraftverkehr, einem ausgewachsenen Veranstaltungszentrum. Die gesamte Halle ist 4.000 Quadratmeter groß und war bis zu ihrer Sanierung komplett freitragend, laut Betreiber die größte ihrer Art in der DDR und deshalb ein Industriedenkmal.
In ihren Reden heben Sachsens Kultusminister und der Leiter des Fraunhofer IWU die Bedeutung der Veranstaltung, des Ortes und des Wasserstoffs hervor. Letzterer ist hier im Einsatz zu bestaunen.
Die kleinen Rennwagen, etwa 40 cm lang, werden als Baukasten bereitgestellt. Auch den Elektrolyseur gibt es dazu. In der Regel übernehmen Sponsoren die Kosten im vierstelligen Bereich. Die Schulen organisieren die Projektgruppen und führen spielerisch an die Erzeugung, Speicherung und Verwendung von Wasserstoff als Energieträger heran.
Bild 1/13: BMW ist mit einem wasserstoffbetriebenen iX5 dabei. Ein Serienfahrzeug ist es aber nicht. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 2/13: Das Fraunhofer-Institut hat seinen eigenen Entwurf für ein Wasserstoffauto. Verkehrssicherheit ist hier nicht gegeben, aber es fährt. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 3/13: 1 Gramm Wasserstoff fasst ein solcher Stick, mit dem die kleinen Rennwagen fahren. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 4/13: Das Grundgerüst ist immer dasselbe und ähnelt den ferngesteuerten Spielzeugen für Erwachsene. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 5/13: Der Kraftverkehr in Chemnitz, eine gigantische, freitragende Halle ist der Austragungsort des Hydrogen Grand Prix 2025. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 6/13: Im Rennen war der Heimvorteil deutlich zu spüren. Die vom Fraunhofer-Institut unterstützten Fox Racers lagen deutlich vorn. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 7/13: Der kleine BMW ist in jedem Fall effizienter als das Ausstellungsstück von BMW in Form eines iX5. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 8/13: Im Rennen gab es insbesondere in den Schikanen Zusammenstöße, Schäden inklusive. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 9/13: Auch mit schiefem Chassis geht das Rennen weiter. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 10/13: Irgendwann waren einige der teilnehmenden Rennautos nur noch schwer zu steuern. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 11/13: Zwischendurch zeigt das Fraunhofer-Institut weitere Technik, die aus dem eigenen Haus stammt. Hier sind es farbige Solarzelle. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 12/13: Letzte Vorbereitungen vor dem Start durch die Teams (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 13/13: Per Fernbedienung müssen die Rennwagen so viele Runden wie möglich in vorgegebener Zeit zurücklegen. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Kein Kinderspielzeug, sondern Wasserstoffflitzer
Zumal es die kleinen Kisten durchaus in sich haben. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 40 km/h, die auf der langen Geraden vor der Box auch erreicht wird. Insgesamt brauchen die Rennwagen durchschnittlich 30 Sekunden für geschätzte 100 Meter.
Die Disziplin an diesem Morgen ist Ausdauer. Gewonnen hat das Team, das die meisten Runden in den vorgegebenen 30 Minuten schafft. Heute greift offenbar der Heimvorteil, das Team Fox Racers aus dem 30 Kilometer entfernten Annaberg-Buchholz liegt klar in Führung.
Spannend ist jedoch vor allem, dass die Modelle derart lange durchhalten, sofern sie nicht durch Zusammenstöße gestoppt werden. Typischerweise hält so ein Akku in einem ambitionierten Modellauto keine 20 Minuten, bei vollem Tempo noch kürzer.
1 Gramm Wasserstoff hat es in sich
In den Rennwagen des Hydrogen Grand Prix ist ebenfalls ein kleiner Akku verbaut, aber eben auch zwei sogenannte Hydrostiks. Die fassen jeweils 10 Liter Wasserstoff. Das klingt nach viel, entspricht aber lediglich 1 Gramm H 2 .
Bild 1/13: BMW ist mit einem wasserstoffbetriebenen iX5 dabei. Ein Serienfahrzeug ist es aber nicht. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 2/13: Das Fraunhofer-Institut hat seinen eigenen Entwurf für ein Wasserstoffauto. Verkehrssicherheit ist hier nicht gegeben, aber es fährt. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 3/13: 1 Gramm Wasserstoff fasst ein solcher Stick, mit dem die kleinen Rennwagen fahren. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 4/13: Das Grundgerüst ist immer dasselbe und ähnelt den ferngesteuerten Spielzeugen für Erwachsene. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 5/13: Der Kraftverkehr in Chemnitz, eine gigantische, freitragende Halle ist der Austragungsort des Hydrogen Grand Prix 2025. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 6/13: Im Rennen war der Heimvorteil deutlich zu spüren. Die vom Fraunhofer-Institut unterstützten Fox Racers lagen deutlich vorn. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 7/13: Der kleine BMW ist in jedem Fall effizienter als das Ausstellungsstück von BMW in Form eines iX5. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 8/13: Im Rennen gab es insbesondere in den Schikanen Zusammenstöße, Schäden inklusive. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 9/13: Auch mit schiefem Chassis geht das Rennen weiter. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 10/13: Irgendwann waren einige der teilnehmenden Rennautos nur noch schwer zu steuern. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 11/13: Zwischendurch zeigt das Fraunhofer-Institut weitere Technik, die aus dem eigenen Haus stammt. Hier sind es farbige Solarzelle. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 12/13: Letzte Vorbereitungen vor dem Start durch die Teams (Bild: Mario Petzold/Golem)
Bild 13/13: Per Fernbedienung müssen die Rennwagen so viele Runden wie möglich in vorgegebener Zeit zurücklegen. (Bild: Mario Petzold/Golem)
Dennoch speichern zwei dieser Sticks dreimal so viel Energie wie die übliche Batterie. Die annähernd 70 Wattstunden liegen auf dem Niveau eines mittelgroßen Notebook-Akkus, der allerdings fast ein halbes Kilogramm wiegt. Für alle sieben Renntage dürfen gerade einmal 26 dieser kleinen Speichereinheiten genutzt werden, also nicht einmal 30 Gramm.
Damit wäre die Faszination, die die Technik in sich trägt, bereits erklärt. Mit einer winzigen Menge des unscheinbaren, extrem flüchtigen Gases lässt sich viel bewegen. Und weil es vorher mit etwas Solarstrom im schuleigenen Elektrolyseur gewonnen wurde, erweckt der Energieträger den Eindruck, dass er bestens verfügbar ist.