24 Stunden hybrid
Die WEC umfasst acht Läufe und wird nach Zeit, nicht nach Rundenzahl respektive Entfernung gefahren: Es gewinnt nicht, wer nach einer bestimmten Rundenzahl als erster die Zielflagge sieht, sondern wer nach der vorgegebenen Zeit die meisten Runden gefahren hat. Sieben Rennen sind jeweils sechs Stunden lang. Hinzu kommt eine der ältesten und prestigeträchtigsten Motorsportveranstaltungen: das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Audi, Toyota und seit diesem Jahr auch Porsche treten in der WEC mit Hybridrennern an.
Das Reglement für die LMP1-H, wobei das H für Hybridantrieb steht, macht vergleichsweise wenig Vorgaben: Gefahren wird mit geschlossenen Sportwagen. Das bedeutet, die Räder sind mit Radkästen verkleidet - anders als in den Formel-Serien, wo die Räder freistehen. Festgelegt sind etwa Größe und Mindestgewicht des Autos, das Tankvolumen sowie der Durchfluss des Treibstoffs. Das gibt den Konstrukteuren viele Möglichkeiten.
Neue Regeln 2014
Wie in der Formel 1 hat sich auch in der aktuellen WEC-Saison einiges geändert: Im vergangenen Jahr durften die Prototypen nur ein Hybridsystem haben, das 0,5 MJ in sieben Zonen einer Rennstrecke zurückgewinnen durfte. Die Energie musste vor dem Erreichen der nächsten Zone wieder eingespeist werden.
In diesem Jahr dürfen die Autos zwei Hybridsysteme haben. Es gibt vier Hybridklassen, die sich durch die Menge der zurückgewonnenen Energie unterscheiden: 2, 4, 6 oder 8 MJ pro Runde. Die Teams können sich für eine entscheiden. Allerdings: Je nach Menge der elektrischen Energie wird der Treibstoff und dessen Durchfluss beschränkt.
Audi R18 E-Tron Quattro
Audi beherrscht die Langstreckenserie klar seit 2000. In diesem Jahr treten die Ingolstädter erneut mit dem R18 E-Tron Quattro an, der aber gegenüber dem Vorjahr überarbeitet wurde.
Der R18 E-Tron Quattro, der für die 2-MJ-Klasse gemeldet ist, wird von einem 6-Zylinder-Turbodiesel mit einer Leistung von 395 kW an der Hinterachse angetrieben - Audi setzt bei den Prototypen bereits seit längerem auf einen Turbodiesel als Antrieb. 2006 trat der Hersteller erstmals mit einem solchen Fahrzeug, dem R10 TDI, in Le Mans an und holte prompt den Gesamtsieg. Es war das erste Mal, dass ein Auto mit Dieselmotor dieses Rennen gewann.
Inzwischen ist zu dem Turbodiesel eine MGU hinzugekommen. Sie hat eine Leistung von etwa 170 Kilowatt (kW) und wirkt auf die Vorderachse. Die Energie für die MGU wird beim Bremsen gewonnen. Allerdings verwendet Audi als Speicher keinen Akku, sondern ein Schwungrad. Die kinetische Energie wird in Strom gewandelt, der wiederum ein Schwungrad antreibt, das in einem Vakuumgehäuse untergebracht ist und mit 45.000 Umdrehungen in der Minute rotiert.
Schwungrad von Williams
Entwickelt hat das System das britische Unternehmen Williams Hybrid Power, eine Abteilung des Williams-Formel-1-Teams, die kürzlich an das britische Unternehmen GKN Land Systems verkauft wurde. Anders als die Konkurrenten setzte Williams 2009 beim Kers auf einen kinetischen Speicher. Der kam in der Formel 1 wegen technischer Schwierigkeiten jedoch nie zum Einsatz.
Audi zeigt aber, dass der Schwungradspeicher durchaus funktionstüchtig ist: Schon beim ersten Auftritt 2012 landeten die Audi-Hybridrenner in Le Mans beide auf dem Podium - vor dem praktisch baugleichen R18 Ultra mit einem konventionellen Turbodiesel.
Keine MGU-H
In der Saison 2014 wollte Audi den Hybrid-R18 zusätzlich mit einer MGU-H ausstatten. Bei Tests Anfang des Jahres zeigte sich aber, dass die zweite MGU nicht die gewünschte Leistung brachte. Zudem befürchtete Audi, das System könne nicht zuverlässig genug sein, hat deshalb auf die MGU-H verzichtet.
Am Steuer der drei Audis sitzen in diesem Jahr unter anderem die ehemaligen DTM-Fahrer Filipe Albuquerque, Oliver Jarvis, Marcel Fässler und Tom Kristensen. Der Däne hat neunmal in Le Mans gewonnen und ist damit einer der erfolgreichsten Langstreckenfahrer. Seine Teamkollegen sind die beiden ehemaligen Formel-1-Fahrer Marc Gené und Lucas di Grassi.
Ihre Gegner sind unter anderem Alexander Wurz und Anthony Davidson, die beide früher in der Formel 1 fuhren, sowie die künftigen Formel-E-Piloten Stéphane Sarrazin und Sébastien Buemi. Sie alle gehen mit den beiden Prototypen Toyota in die Rennen um die WEC.
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