Frust und Freude eng beieinander
Besonders perfide ist es, starke Monster wie den Meathead auf andere Revolverhelden zu hetzen: Mangels Kopf orientiert der sich daran, wohin die riesigen Maden kriechen, die aus seinem Hals fallen und attackiert Feinde mit einem Fleischerhaken. Schusswaffen richten wenig aus, am besten sind Molotow-Cocktails. Und mehr als einmal haben wir Gegner zum Rückzug in den Sumpf gezwungen, wo ein Water Devil ihnen den Garaus gemacht hat. Die schleimigen Viecher richten mit ihren roten Tentakeln heftigen Blutungsschaden an.
Im Quickplay-Modus finden wir Ausrüstung überall auf der Karte, denn nur mit einem schnöden Colt oder einer schwachen Schrotflinte haben wir im späteren Spielverlauf kaum eine Chance. Wer den vierten Hinweis als erstes entdeckt, aktiviert die Wellspring und kassiert kräftig Punkte. Dummerweise sehen aber alle anderen, wo wir uns aufhalten und machen Jagd auf uns. Dadurch ist Hunt intensiver als Pubg und zwingt uns dazu, in Bewegung zu bleiben oder aber unser Versteck mit Bärenfallen oder Nagelbomben zu sichern.
Begeben wir uns auf Bounty-Hatz, rekrutieren wir einen Revolverhelden unserer Wahl und kaufen mit dem reichlich erspielten Geld bessere Wummen oder Gegenstände wie heilende Spritzen und verteilen Punkte (Traits), die uns etwa mehr Ausdauer verschaffen. Stirbt die Spielfigur, verlieren wir auch deren bisherige Ausrüstung. Das klingt härter als es ist, denn durch Erfahrung steigen wir in der Bloodline auf und schalten Equipment frei, welches wir für Bares mit in die Sümpfe nehmen. Mikrotransaktionen oder Hinweise darauf fehlen.
Im Morast warten nach dem dritten Hinweis zwei Bosse auf uns: Dem Butcher, ein Gigant mit Schweineschädel, macht Feuer nichts aus. Er geht sofort in den Nahkampf über und ist nur mit schweren Shotguns oder Dynamit wortwörtlich in die Knie zu zwingen. Die gigantische Spinne dagegen huscht irre geschwind durch die Schatten des Gebälks, spuckt emsig Gift und springt uns mit ihren tropfenden Klauen an. Hier helfen Brandsätze und eine der seltenen schnellen Mauser-Pistolen. Wer die nicht hat, sollte gut zielen.
Haben wir den Boss erlegt, müssen wir noch seine Seele in die Unterwelt verbannen - das dauert, und auch hier bekommen andere Spieler auf der Karte angezeigt, wo wir uns befinden. Umgekehrt können wir per Dark Sight Boost (seit Juni 2018) für zehn Sekunden ebenfalls Gegner ausmachen, was es vermeintlich leicht macht, samt der Beute per Dampfboot oder Pferdekutsche von der Map zu fliehen. Weil aber jeder jeden sieht, gelingt es Crytek, die Spannung bis zur letzten Sekunde aufrecht zu halten - wenngleich ab diesem Zeitpunkt niemand mehr schleicht, sondern Hunt zur Hetzjagd wird.
Bisher erfordert Hunt Showdown starke Hardware, mit hohen Details in 1440p erreichen wir knapp 50 bis gut 70 fps auf einer Geforce RTX 2080 (Test) und einem Ryzen 5 2600X. Mit einer schnelleren CPU wie einem Core i9-9900K (Test) steigt die Bildrate spürbar auf 65 bis 90 fps. Auf niedrige Grafikqualität zu wechseln bringt wenig, zumal sich keine spielerischen Vorteile einstellen. Es ist anzunehmen, dass Crytek die Performance weiter optimiert, wie seit der Alpha im Januar 2018 bereits geschehen.
Unser Ersteindruck
Durch das trotz Red Dead Redemption 2 vergleichsweise unverbrauchte düstere Western-Setting und das vorsichtige, fast schon quälend langsame Gameplay hebt sich Hunt Showdown erfrischend von anderen Ego-Shootern am Markt ab. Schon im Early Access wirkt der Titel durchdacht, mittelfristig braucht es aber mehr als zwei Maps und vor allem zusätzliche Mitspieler. Dann könnte Crytek ein erfolgreiches Spiel erschaffen, wenngleich wir Hunt Showdown eher in der Nische denn als Massenphänomen sehen.
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Hunt Showdown (Beta) im Test: Hmmm Hmmm Hmmm Hmmm |
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das einzige was Gothic 1 & 2, je das Wasser reichen konnte war, Witcher 3 ^^
Also ich muss sagen ich habs erst seit kurzem aber es macht trotzdem riesigen spa...