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HUK-E-Barometer: Treuequote bei Elektroautofahrern weiter gesunken

Die generelle Bereitschaft zur Anschaffung eines Elektroautos ist laut HUK-E-Barometer jedoch wieder leicht gestiegen.
/ Friedhelm Greis
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Volle Ladestationen an der Autobahn können von der E-Mobilität wieder abschrecken. (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)
Volle Ladestationen an der Autobahn können von der E-Mobilität wieder abschrecken. Bild: Friedhelm Greis/Golem.de

Die Bereitschaft von Elektroautofahrern, sich künftig wieder ein Elektroauto anzuschaffen, ist in diesem Jahr weiter gesunken. Das geht aus dem sogenannten HUK-E-Barometer hervor, das das Versicherungsunternehmen HUK-Coburg am 15. Oktober 2024 veröffentlicht hat(öffnet im neuen Fenster) .

Die sogenannte Treuequote sank demnach von 85,8 Prozent im Jahr 2021 auf 66 Prozent im Jahr 2024. Im Vorjahr lag sie noch bei 72 Prozent.

Die Daten des E-Barometers basieren zum einen auf der quartalsweisen Auswertung von etwa 13,9 Millionen versicherten Fahrzeugen des Unternehmens, zum anderen auf regelmäßigen Onlinebefragungen von 4.000 Personen durch den Anbieter Yougov.

Nur wenige Private steigen um

Der Auswertung zufolge wechselten im dritten Quartal 2024 nur 3,9 Prozent der privaten Eigentümer von einem Verbrenner zu einem Elektroauto. Dieser Anteil lag im Vorjahr noch bei 5,1 Prozent. Ende 2023, vor der Abschaffung der Kaufprämie, erreichte der Wert sogar 6,2 Prozent.

Auch unter Fahrern von Plug-in-Hybriden sank die Wechselbereitschaft. "Diese lag seit 2020 noch nie über 20 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf 2024 fiel sie nun sogar auf durchschnittlich 11 Prozent" , erklärt die Versicherung und kommt zu dem Schluss: "Das Kalkül, dass Hybrid-Fahrer mehrheitlich im nächsten Schritt auf rein elektrische Fahrzeuge umsteigen, bewahrheitet sich also nicht."

Generell liegt die Bereitschaft, sich ein Elektroauto anzuschaffen, praktisch unverändert bei etwas weniger als einem Fünftel der Befragten. Der Anteil stieg im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht von 17 auf 18 Prozent. Bei den unter 40-Jährigen liegt der Wert deutlich höher bei 28 Prozent, während er bei den über 40-Jährigen 12 Prozent beträgt.

Der Gesamtbestand der Elektroautos an den bei HUK versicherten Fahrzeugen liegt der Auswertung zufolge bei 2,9 Prozent. Die Zunahmedynamik schwächte sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren ab.

Hälfte der Befragten lehnt E-Mobilität weiter ab

Was die Einstellung zu Elektroautos betrifft, zeigten sich die rund 4.200 befragten Personen gespalten. Während 46 Prozent diese "sehr gut oder gut" finden, beurteilen 47 Prozent sie als "weniger gut oder gar nicht gut" . 29 Prozent der Befragten wollen erst dann auf ein E-Auto umsteigen, wenn gesetzlich nur noch reine Elektroautos zugelassen werden dürfen.

Immerhin jeder dritte der Befragten ist dazu bereit, für ein Elektroauto 10 Prozent und mehr als für einen Verbrenner auszugeben. 19 Prozent wollen bis zu 10 Prozent zusätzlich bezahlen. Jeder Dritte lehnt hingegen einen Preisaufschlag ab.

Die Auswertung bestätigt frühere Untersuchungen , wonach vor allem Hausbesitzer sich Elektroautos anschaffen. Demnach verfügen 4,1 Prozent der Hausbesitzer über ein Elektroauto, während der Anteil bei Wohnungseigentümern 2,4 Prozent und bei Mietern nur 1,3 Prozent beträgt. Bei den Hauseigentümern lagen die Wechselquoten von Verbrennern zum E-Auto im dritten Quartal 2024 sogar viermal höher als bei den Mietern.

Frühere Studien ergaben bereits, dass Unternehmen stärker als private Halter auf Elektroautos setzen . Zudem entfallen mehr als zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen auf gewerbliche Halter.


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