5G Security: Nokia distanziert sich von Huawei-Warnung des Technikchefs
Der Chief Technology Officer von Nokia hat in einem Interview die Sicherheit des Konkurrenten Huawei kritisiert. Davon hat sich Nokia öffentlich distanziert, was sehr ungewöhnlich ist.

Nokia hat sich von Äußerungen seines Technikchefs Marcus Weldon über Sicherheitslücken bei dem Konkurrenten Huawei distanziert. Der Chief Technology Officer von Nokia hatte der BBC gesagt, dass Großbritannien bei der Verwendung chinesischer Hardware vorsichtig sein solle. Huaweis Netzausrüstung habe Schwachstellen, die ein Risiko für 5G-Netze darstellten.
Er bezog sich dabei auf einen Bericht der US-Firma Finite State, in dem Schwachstellen in Huawei-Netzausrüstung für Unternehmen beschrieben wurden. "In nahezu allen von uns untersuchten Kategorien haben wir festgestellt, dass Huawei-Ausrüstung weniger sicher ist als vergleichbare Geräte anderer Anbieter", heißt es in dem Bericht. Auch in aktuellen Firmware-Images fanden die Sicherheitsforscher stark veraltete Komponenten, darunter für die Sicherheitslücke Heartbleed anfällige OpenSSL-Versionen.
Beispielsweise enthielt eine im November 2018 veröffentlichte Firmware eine OpenSSL-Version aus dem Jahr 2010. Veraltete Softwarekomponenten sind bei Routern allerdings keine Seltenheit und nicht auf Huawei beschränkt: Eine Studie des American Consumer Institute fand in fünf von sechs Routern bekannte Sicherheitslücken. Finite State ist selbst Anbieter von IoT-Firmware und konkurriert mit Huawei.
Weldon unterstellt Absicht
Weldon sagte der BBC: "Ehrlich gesagt scheint einiges nur Schlamperei zu sein, wenn sie keine Patches oder Upgrades installiert haben. Einiges ist jedoch eine echte Verschleierung, bei der sie es so aussehen lassen, als ob sie eine sichere Version haben, was aber nicht stimmt."
In einer Erklärung, die nach der Veröffentlichung der BBC herausgegeben wurde, betonte das finnische Unternehmen, dass Weldons Kommentare "nicht die offizielle Position von Nokia widerspiegeln". Nokia konzentriere sich auf die "Integrität seiner eigenen Produkte und Dienstleistungen und hat keine eigene Einschätzung möglicher Schwachstellen im Zusammenhang mit Wettbewerbern".
Die britische Regierung hatte Huawei bereits im März 2019 anhaltende Probleme mit der Software vorgeworfen, was zu erhöhten Risiken für britische Netzbetreiber führe.
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Er sagt "der Himmel ist blau" und die Firma sagt "wir haben keine Meinung dazu". Ob so...