HU bei Elektroautos: TÜV warnt vor "Einschlafen" der Bremsscheiben
Elektroautos haben typische Schwachpunkte, die sie beim TÜV durchfallen lassen. Besonders das Tesla Model 3.

Die Durchfallquote von Elektroautos bei ihrer ersten TÜV-Prüfung hängt sehr stark vom Modell ab. Das geht aus einer Sonderauswertung des aktuellen TÜV-Reports hervor, die der TÜV-Verband am 2. März 2023 veröffentlichte. Demnach gibt es bei Elektroautos häufig Probleme mit den Bremsen, da diese wegen der Rekuperation deutlich weniger als bei Verbrennern beansprucht werden.
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- Mehr Prüfmöglichkeiten gefordert
Für den Bericht wertete der TÜV die ersten Hauptuntersuchungen der "besonders gefragten E-Modelle BMW i3, Nissan Leaf (ZE1), Renault Zoe und Tesla Model 3" aus. "Mit den steigenden Absatzzahlen der vergangenen Jahre fahren immer mehr Elektrofahrzeuge bei den TÜV-Prüfstellen vor. Das ermöglicht uns eine Bewertung der technischen Sicherheit ausgewählter E-Autos", sagte der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler.
Mit dem Renault Zoe habe es wegen der hohen Verkaufszahlen sogar erstmals ein Elektroauto in den regulären TÜV-Report geschafft. In den Report flössen die Ergebnisse von 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen ein. In der Klasse der 2 bis 3 Jahre alten Fahrzeuge fielen 5,3 Prozent mit "erheblichen Mängeln" durch die TÜV-Prüfung und müssten nach der Reparatur erneut vorgeführt werden.
Regelmäßig kräftig bremsen
Mit einer Durchfallquote von 5,3 Prozent entspreche der Zoe genau dem Durchschnitt seiner Altersklasse. Insbesondere Querlenker sowie Spur- und Koppelstangen seien auffällig. Häufiger als im Durchschnitt werde auch die Funktion der Fußbremse beanstandet. "Mängel an den Bremsen treten bei allen untersuchten E-Autos überdurchschnittlich häufig auf", sagte Bühler.
Die Rekuperation entlaste zwar die Bremsen, könne in Abhängigkeit von der Fahrweise aber zum "Einschlafen der Bremsbeläge", also der Senkung des Reibwertes, führen. "E-Auto-Fahrende sollten regelmäßig kräftig bremsen, um die Bremsbeläge wieder zu regenerieren und damit die volle Bremsleistung zu erhalten", empfahl Bühler.
Auch beim BMW i3 und beim Nissan Leaf wurden der Auswertung zufolge die Bremsscheiben überdurchschnittlich häufig beanstandet. Insgesamt schnitt der Leaf mit einer Mängelquote von 4,3 Prozent besser als der Durchschnitt ab, der i3 lag hingegen mit 5,9 Prozent etwas darüber.
Model 3 fällt recht häufig durch
Das Schlusslicht der Auswertung bildet das Tesla Model 3 mit einer Durchfallquote von 8,9 Prozent bei der ersten Hauptuntersuchung. Damit liegen im Ranking dieser Altersklasse nur vier Autos hinter dem Tesla, darunter der Dacia Logan, der Dacia Dokker und der VW Sharan. Bei der Auswertung im vergangenen Jahr fiel das Tesla Model S besonders häufig durch.
Neben der Beleuchtung mit Defekten am Abblendlicht und an den Nebelscheinwerfern gebe es beim Model 3 überdurchschnittlich viele Mängel an den Bremsscheiben. Das Gleiche gelte für die Achsaufhängung. "Viele Elektrofahrzeuge sind wegen der Batterie schwerer als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Das stellt häufig eine besondere Belastung für die Achsaufhängungen dar", sagte Bühler. Keine besonderen Probleme hätten selbst ältere E-Autos mit dem Thema Rost.
Nicht ganz zufrieden ist der TÜV mit den aktuellen Möglichkeiten, bestimmte Fahrzeugteile von Elektroautos genauer zu untersuchen.
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Mehr Prüfmöglichkeiten gefordert |
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Kleine Korrektur: die Handbremse bremst BEIDE Hinterräder bei meinem Toyo. Hab ich jetzt...
Sehe ich auch so. Ich weiß zwar nicht, was die mit den Daten genau anfangen wollen, aber...
Also eines ist ziemlich sicher, du kannst hier meist nicht so vorausschauend fahren wie...
Gern :)
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