Anspruchsvolle Videos rendern, unanspruchsvolle Spiele spielen
Definitiv eine Stärke der Z2 Mini Workstation ist die verbaute Hardware, die HP in das kleine Gehäuse packt. Beim in unserem Testmuster verbauten Prozessor handelt es sich um einen Intel Xeon E3-1245 v5 mit vier Kernen und Hyperthreading. Dieser Prozessor ist mit seinen 3,5 GHz schnell genug, um Videoprojekte in einer akzeptablen Zeit zu rendern. Ein vergleichbarer Chip wäre beispielsweise der Core i7-6700.
Dazu haben wir eine Episode des Golem.de-Wochenrückblicks in 1.920 x 1.080 Pixeln bei knapp 30 fps in eine mp4-Datei exportiert. Die Audiospur umfasst zwei Kanäle mit einer Bitrate von 192 KBit/s bei 48 kHz Frequenzbereich. Standardmäßig nutzen wir Adobe Premiere Pro CC dazu. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Für den Clip mit einer Länge von 6 Minuten und 31 Sekunden braucht die Workstation 11 Minuten und 12 Sekunden. Einen Teil davon übernimmt auch die Quadro-M620-Grafikkarte, die sich leistungstechnisch am Einsteiger-Geforce-Äquivalent GTX 750 anlehnt.
Natürlich ist das kein Vergleich zu einem dedizierten Rechner, der nur auf Videoschnitt ausgelegt ist. Für die gleiche Szene benötigt der Schnittcomputer in unserer Redaktion nur eine Minute und 19 Sekunden - dank AMD Threadripper 1950X mit 16 Kernen und einer Geforce GTX 1080 Ti. Die Hardware ist dabei nicht wesentlich teurer als HPs Komplettsystem, involviert aber noch die Arbeitszeit zum Zusammenbau der Komponenten.
Für einen weiteren Test haben wir ein komplexes 3D-Modell im Open-Source-3D-Editor Blender bearbeitet. Das Rotieren, Skalieren und Bewegen der komplexen Darstellung aus 129.468 Vertices genannten 3D-Bildpunkten ist kein Problem. Im Live-Rendering lässt sich das Modell innerhalb von etwa 240 bis 300 Millisekunden erneut berechnen, wenn wir die Kameraansicht ändern. Ein Dell XPS 13 mit Core i5-7200U und integrierter Grafikeinheit benötigt dafür knapp 1.100 Millisekunden. Beim ebenfalls schnellen Animieren von Lichtquellen und dem Schattenwurf von Objekten hilft zusätzlich die Nvidia Quadro M620 aus, die jedoch für anspruchsvollere Aufgaben, etwa grafisch aufwendige Spiele, nicht gut geeignet ist.
Im deutschen Onlinekonfigurator der Z2 Workstation ist diese Grafikkarte mit 2GByte Videospeicher immer integriert. Auf der US-Seite hingegen ist deren Zukauf nur bei schnelleren Prozessoren möglich. Trotzdem: Eine Option mit alleiniger integrierter Grafikeinheit ist hierzulande nicht konfigurierbar - schade. Denn Nvidias Karte bietet zwar drei zusätzliche Displayport-1.2-Buchsen - die integrierte Grafikeinheit hat nur einen Bildschirmausgang -, aber der Einstiegspreis ist im deutschen Shop mit mindestens 1.100 Euro deswegen sehr hoch.
Das ein oder andere ältere Spiel zocken
Zugegeben: Mit der Quadro M620 lassen sich neben leichten Grafikanwendungen wie Blender und Adobe Premiere auch einige ältere Spiele mit Einschränkungen spielen; geht es allerdings an neuere Titel in höheren Details, wird das Spielerlebnis schnell ruckelig. So konnten wir das Mittelalter-Rollenspiel Kingdom Come Deliverance in Full-HD bei niedrigen Details mit nur 22 fps pro Sekunde verwenden - sehr starke Eingabeverzögerungen inklusive. Eine Partie Counter-Strike: Global Offensive ist jedoch selbst auf für diesen Titel ressourcenaufwendigen Karten wie de_nuke mit mehr als 100 fps und mittleren Details spielbar.
Ein gut geeigneter Titel ist auch der Loot-Shooter Borderlands 2: Selbst auf eingestellten niedrigen Details sieht das Spiel durch die Cell-Shading-Grafik noch einigermaßen gut aus. Mit etwa 55 fps ist es zudem angenehm spielbar. Bei diesen Ergebnissen positioniert sich die Quadro M620 der HP Z2 Workstation noch unter der Quadro P600, die in Lenovos Thinstation P320 Tiny steckt und die etwa auf dem Niveau einer Geforce GT 1030 arbeitet.
Schnelle SSD ist altbekannt
Die NVMe-SSD in HPs Workstation ist eine bekannte: Die Samsung MZVP512HDGL alias SM951 wird in vielen Notebooks und Komplettsystemen verwendet, und das aus gutem Grund: Die sequenziellen Leseraten von 2.130 MByte/s und Schreibraten von bis zu 1.500 MByte/s sind beeindruckend. Die Leistung des mitgelieferten 2,5-Zoll-Laufwerks konnten wir hingegen nicht testen, denn es ist schlicht keines in unserem Muster eingebaut. Entsprechende Hardware kann aber entweder mitbestellt oder dazugekauft werden - auch in Form einer Sata-SSD.
Obwohl wir die Leistung des Systems überzeugend finden, ist ein Intel Xeon in diesem Gerät schlicht übertrieben. In vielen Anwendungsfällen ist eher die Grafikkarte der ausschlaggebende Flaschenhals. Wir würden eine Z2 Workstation daher eher mit Core-i5-Prozessor bestellen und sie als leistungsfähigen Bürorechner einsetzen. Anders sähe es aus, wenn es weitere Grafikoptionen gäbe. Das System mit ausschließlich integrierter Grafikeinheit zu bestellen, ist zum einen nur in den USA möglich und zum anderen kann dann nur ein Bildschirm daran angeschlossen werden, was für viele Arbeitsplätze nicht ausreicht. Trotzdem wäre eine solche Option auch hierzulande wünschenswert.
Unabhängig der Auslastung und Leistungswerte ist die Kühlung des Systems sehr überzeugend - Stichwort leise.
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HP Z2 Mini Workstation G3 im Test: Leises Rauschen hinterm Monitor | Leises Rauschen hinterm Monitor |
sind nette Boxen ...
Die Wartbarkeit interessiert im Business-Bereich aber eigentlich fast niemanden...
Wenn ich in nach der Z2 Mini G3 suche, dann finde ich welche ab gut 800 Euro. Wieso wird...
Mh Personen und Unternehmen die auf eine hohe Leistung Angewiesen sind. Ein i7 7700 ist...
Mit 1000.- (+vlt noch steuern) nur mal für das Gehäuse sind wir dann doch ausserhalb von...