Continuum ist immer noch ein Konzept
Bereits beim Koppeln von Smartphone und Dock zeigen sich erste Schwächen von Continuum. Das kabellose Verbinden ist wenig intuitiv. Immer, wenn wir unser Lapdock aufklappen und unser Telefon im Standby ist, müssen wir, ähnlich wie beim Koppeln von Bluetooth-Geräten, erst die Continuum-App auf dem Elite X3 öffnen und dann unser Gerät auswählen. Dazu muss das Lapdock angeschaltet sein. Nach einer kurzen Wartezeit können wir unser Gerät endlich verwenden.
Wir müssen die App nach jedem Hochfahren des Docks manuell starten und eine Verbindungsmethode auswählen. Das nervt nach mehrmaligem Anschalten während eines Arbeitstages doch schon sehr. Der Kopplungsprozess ist bei kabelgebundener Nutzung aber einfacher. Beim Anstecken erkennt das Dock unser Telefon als Host. Dazu müssen beide Geräte angeschaltet werden.
Noch mehr nervt, dass während der Verbindung unser Smartphone permanent mit angeschaltetem Bildschirm und WLAN neben dem Dock liegen muss. Das heißt beispielsweise, dass wir es nicht in die Hosentasche stecken können, während wir mit dem Dock arbeiten, da im Standby die Verbindung verloren geht. Dadurch versagt das Lapdock unserer Meinung nach als Laptop-Ersatz komplett.
Windows 10 als Fassade, nicht als Desktop-Ersatz
Nach dem Koppeln präsentiert sich uns ein Desktop, der an Windows 10 erinnert. Die erweiterte Anzeige verfügt sogar über eine Art Windows-10-Startmenü einschließlich der typischen Kachelverknüpfungen. Diese können wir mit einem Rechtsklick beliebig anordnen. Über den Reiter "Alle Apps" bekommen wir Zugriff auf alle installierten Programme auf dem Smartphone und können diese mit einem Suchfenster filtern.
Hier finden wir Unterschiede im Detail. Während wir im vollwertigen Windows-10-Startmenü einfach lostippen können, um Programme und Funktionen zu finden, müssen wir beim Continuum-Pendant umständliche Untermenüs verwenden.
Ebenso können wir unseren großen Desktop nicht für Programmverknüpfungen nutzen. Auch ein Anheften von Verknüpfungen an die Taskleiste ist nicht möglich. Diese dient lediglich der Anzeige und dem Wechseln von geöffneten Apps.
Wenn wir eine App öffnen, wird diese immer in Vollbild angezeigt. Wir können unsere Programme nicht in Fenstern anzeigen und auch nicht beliebig auf dem großen Bildschirm anordnen. Dadurch fehlt auch die Einrastfunktion von Fenstern an den Bildschirmrändern. Multitasking ist daher lediglich über die Windows-10-typische Task-Ansicht oder die Taskbar möglich.
Viele der beschriebenen Funktionen, wie individuelle Programmfenster und das Einrasten am Bildschirmrand, wurden von Microsoft zwar schon seit dem Herbst 2016 angekündigt, fehlen aber noch immer. Dadurch haben wir das Gefühl, dass Microsoft nur noch wenig Arbeitskraft in die Entwicklung des eigentlich guten Konzepts von Continuum steckt.
Zumindest können wir auf bekannte Tastenkombinationen zurückgreifen; Alt+Tab für Task-Wechsel, Strg+C zum Kopieren oder STRG+Z zum rückgängig machen funktionieren etwa auf unserem Lapdock. An dieser Stelle scheint die Vision von Windows auf dem Smartphone durch - das ist zumindest ein Anfang, der allerdings bei der App-Auswahl sein Ende nimmt.
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HP Lapdock im Test: Außen ein Notebook, innen ein Kompromiss | Wo sind all die Windows-Programme hin? |
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