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Hoverboard: Lexus hebt ab

Supraleiter und Magneten im Boden lassen das Hoverboard schweben, das Forscher aus Dresden für den japanischen Autohersteller Lexus entwickelt haben. Das ungewöhnliche Verhalten des Boards fordert selbst einem Profi-Skater einiges ab.
/ Werner Pluta
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Hoverboard: beim Aufsteigen unsanft auf dem Hintern gelandet (Bild: Lexus)
Hoverboard: beim Aufsteigen unsanft auf dem Hintern gelandet Bild: Lexus

Das knapp 12 Kilogramm schwere Hoverboard(öffnet im neuen Fenster) hat ein schickes Design - unter anderem mit einer Standfläche aus Bambus. Es schwebt mit Magnetschwebetechnik (englisch: Magnetic Levitation(öffnet im neuen Fenster) , kurz: Maglev). Im Inneren des Boards befinden sich zwei Reservoirs mit flüssigem Stickstoff, der eine Temperatur von minus 197 Grad Celsius hat. In dem flüssigen Stickstoff befinden sich Hochtemperatur-Supraleiter.

Hoverboard braucht Magnete im Untergrund

Um schweben zu können, benötigt das Hoverboard einen speziellen Untergrund: eine Bahn, in die Permanentmagnete integriert sind. Durch das Magnetfeld der Bahn schwebt das schwere Hoverboard in einem bestimmten Abstand über der Bahn. Dadurch kommt das System ohne Strom aus - anders als etwa das Board des US-Unternehmens Hendo Hover . Die Kraft ist groß genug, dass ein Mensch auf dem Board stehen und sogar aufspringen kann.

Entwicklung des Hoverboards - Lexus
Entwicklung des Hoverboards - Lexus (05:07)

Entwickelt wurde das Hoverboard in Deutschland - in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung(öffnet im neuen Fenster) (IFW) und dem Unternehmen Evico(öffnet im neuen Fenster) . Beide sind in Dresden ansässig und haben sich auf Magnetschwebetechnik spezialisiert. Anderthalb Jahre hat es laut Lexus gedauert, das Hoverboard zu entwickeln.

Geschwebt wurde in Barcelona

Da das Board nur auf einem magnetischen Untergrund funktioniert, wurde in Dresden ein eigener Parcours konstruiert, der aus rund 200 Metern Magnetschienen besteht. Sie wurden dann nach Barcelona verfrachtet. Dort wurde der Parcours wiederaufgebaut, um das Board ausgiebig zu testen.

Dazu engagierte Lexus Ross McGouran, einen professionellen Skateboarder aus London. Der hatte seine Mühe mit dem schwebenden Brett: So erwies sich das Aufsteigen als gar nicht so einfach. Mehr als einmal flutschte das reibungslose Brett unter ihm weg, und McGouran landete unsanft auf seinem Hinterteil.

Hoverboard schwebt über dem Wasser

"Ich fahre seit 20 Jahren Skateboard, aber ohne die Reibung kam es mir so vor, als müsste ich alles von Grund auf neu lernen - vor allem, was den Stand und die richtige Balance angeht, die nötig sind, um das Hoverboard zu benutzen" , sagte er(öffnet im neuen Fenster) . "Das war eine völlig neue Erfahrung." Eine neue Erfahrung dürften auch die Manöver sein, die nur mit dem Hoverboard möglich sind - etwa über das Wasser zu schweben.

Lexus kündigt Hoverboard an - Juni 2015
Lexus kündigt Hoverboard an - Juni 2015 (00:37)

Das Hoverboard dürfte jedoch ein Einzelstück bleiben. Lexus kann nicht einmal sagen, wie viel es kosten würde. Es sei unmöglich, das zu beziffern, sagte Yolande Waldock von Lexus International der US-Nachrichtenagentur Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) .


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