Honda & Mitsubishi: Ausgediente Brennstoffzellen sollen Rechenzentrum betreiben

Autos mit Wasserstoffantrieb sind zwar noch immer eine Seltenheit , in Japan sind aber augenscheinlich ausreichend viele unterwegs, dass sich Hersteller Honda über ihre Verschrottung Gedanken macht. Wie bei batterieelektrischen Fahrzeugen kann auch der Energielieferant der Wasserstoffautos stationär noch einige Zeit weiter genutzt werden. Als Einsatzszenario für die Brennstoffzellen machte Honda mit zwei Projektpartnern den Betrieb von Rechenzentren aus(öffnet im neuen Fenster) .
Zusammen mit Mitsubishi und dem Chemiekonzern Tokuyama soll Ende März 2024 ein zweijähriges Demonstrationsprojekt in Shunan, dem Hauptstandort von Tokuyama, beginnen. Gefördert wird das Projekt von der New Energy and Industrial Technology Development Organization(öffnet im neuen Fenster) (NEDO), einer vom japanischen Wirtschaftsministerium finanzierten Forschungsagentur. Die fördert hauptsächlich neue Entwicklungen zur Energieversorgung - etwa auch einen Batteriespeicher im niedersächsischen Varel(öffnet im neuen Fenster) .
Bei dem Projekt in Shunan sollen verschiedene Szenarien erprobt werden: Neben einer Backup-Stromversorgung auch der vollständige Betrieb des Rechenzentrums über die Brennstoffzellen. Das dürfte sich allerdings im kleinen Maßstab von unter hundert Kilowatt bewegen, das Bild in Hondas Pressemitteilung zeigt als Rechenzentrum lediglich einen Container. Der Wasserstoff für den Betrieb soll über eine Pipeline zum Testgelände gelangen. Dabei handelt es sich um ein Abfallprodukt: Tokuyama gewinnt mittels Elektrolyse aus Meerwasser Natriumhypochlorit(öffnet im neuen Fenster) und Chlor, wobei Wasserstoff frei wird.
Wasserstoff statt Diesel
Brennstoffzellen für Rechenzentren sind keine neue Idee: Microsoft etwa erprobte 2022 Brennstoffzellen als Ersatz für Dieselnotstromgeneratoren. AWS will gar ein ganzes Rechenzentrum mit Brennstoffzellen versorgen(öffnet im neuen Fenster) - die allerdings mit Erdgas betrieben werden.
Als Abfallprodukt anfallender Wasserstoff hingegen wird im Projekt von Honda, Mitsubishi und Tokuyama erstmals zum Betrieb eines Rechenzentrums verwendet. Interessant ist dies, da so verhältnismäßig kleine Wasserstoffmengen genutzt werden können, die aufzufangen, zu lagern und zu transportieren unwirtschaftlich wäre. Eines der Projektziele ist daher, zu zeigen, dass durch die direkte Verwertung ein wirtschaftlicher Rechenzentrumsbetrieb möglich ist.



