Hommage an Spielberg: Soderberghs Schwarzweißversion des ersten Indy-Films

Regisseur Steven Soderbergh hat von seinem Kollegen Steven Spielberg viel gelernt. Als Hommage an Spielberg hat Soderbergh deswegen eine Schwarzweiß-Stummfilmversion von Jäger des verlorenen Schatzes gemacht. Sie ist nur zum Teil mit Musik unterlegt, um das Augenmerk der Betrachter auf etwas zu lenken, das seiner Meinung nach große Regisseure ausmacht: das Staging.
Ein Film sollte ohne Ton funktionieren
"Staging" ist die Beschreibung dafür, wie die verschiedenen Elemente im Bild zueinander arrangiert und koordiniert sind. Er kommt aus dem Theater. Anders als im Theater steht im Film noch das Mittel des Schnitts zur Verfügung.
Für Soderbergh ist gutes Staging ebenso wichtig wie ein gutes Skript oder Schauspiel. Er vertritt die Theorie, dass ein Film funktionieren muss, auch wenn der Ton ausgeschaltet ist. Dann wird Staging besonders wichtig, weil es die Zuschauer durch die Handlung führt.
Soderbergh hat die Schwarzweiß-Version, die mit dem Score von The Social Network unterlegt ist, auf seinem Blog hochgeladen(öffnet im neuen Fenster) - aus Lehrgründen, womit er gegen eine Urheberrechtsklage gefeit ist.
Was er erreichen wollte: Zuschauer zu vermitteln, wie Regisseure denken. Das Publikum soll sich zum Beispiel fragen: Warum ist eine Szene so kurz oder lang und warum wurde sie in der Reihenfolge gestaltet?
Die Wichtigkeit von Staging
Wie wichtig Staging ist, untermauert Soderbergh mit einem Zitat von David Fincher, der The Social Network gedreht hat: "Es gibt wohl hundert Möglichkeiten, etwas zu drehen, aber am Ende sind es dann doch nur zwei, und eine davon ist falsch."
Auf Schwarzweiß setzt Soderbergh, weil die Kameraarbeit von Douglas Slocombe sich dafür eignet, aber vor allem, weil die Serial-Ursprünge des Films dadurch betont werden.



