Mittel gegen Chaos im Homeoffice
Vor Chaos hat man in Japan vielleicht sogar noch mehr Angst als in Deutschland. "Die Berliner Kollegen waren jedoch perfekt organisiert. So hat trotz der räumlichen Distanz jeder Ablauf funktioniert", erklärt Inakuma. Damit es bei ihnen daheim genauso gut klappt, mussten sie sich zunächst umstellen: "Mit meinem Mann zu Hause zusammenzuarbeiten war am Anfang nicht so einfach. Es war seltsam, wenn er zu mir gelaufen kam, um zu sagen, ich solle eine E-Mail schreiben." Seit sie über ein Projektmanagement-Tool kommunizieren, laufe es aber richtig gut. "Jetzt sehe ich in der To-do-Liste, was zu tun ist, und arbeite sie ab, ohne das falsche Gefühl zu bekommen, wir hätten ein Top-Down-Verhältnis", sagt Inakuma.
Bei Asobu verwenden die Mitarbeiter das Programm Wrike, andere nutzen Jira, Miro, Trello oder auch Monday, um Kollegen Aufgaben zuzuweisen und Deadlines zu setzen. Alle Beteiligten können dabei den Stand der Projekte einsehen und ihre Arbeitszeiten im Blick behalten.
Doch wie können sich Heimarbeiter dazu aufraffen, am Projekt zu arbeiten, statt die Küchenregale neu zu streichen? Und wie schafft man es, sich nicht von den Kindern ablenken zu lassen, die gerade nicht in die Kita dürfen?
Feste Kernarbeitszeiten seien der Schlüssel, um die nötige Disziplin aufrechtzuerhalten, sagt Inakuma. Im Homeoffice helfe ihr das, sich nicht von Haushalt ablenken zu lassen. Jeden Tag sitzt sie daher exakt drei Stunden um die Mittagszeit an ihrem Computer, wenn die Associates in Deutschland erreichbar sind. Dazu kommen frühmorgendliche Videokonferenzen mit Japan. Den Rest ihres Arbeitstages teilt sie sich frei ein.
"Wenn ich zwischendurch die Wäsche mache, schalte ich die Arbeitszeiterfassung aus", sagt sie. Kurz aufzustehen sei auch wichtig, um in Bewegung zu bleiben. "Ich wechsle außerhalb meiner Kernarbeitszeit zwischen Privatzeit und Arbeitszeit flexibel hin und her." Außerdem wechselt sie sich mit ihrem Mann bei der Kinderbetreuung ab. Noise-Cancelling-Kopfhörer seien für den Elternteil, der gerade arbeitet, eine gute Investition.
Umgekehrt sei es wichtig, Pausenzeiten festzulegen und den Feierabend einzuhalten. "Sonst arbeitet man im Homeoffice schnell mehr, als es einem gut tut. Man will schließlich seine Ziele erreichen und Projekte abschließen - in Eigenverantwortung sogar noch mehr, als wenn man im Büro seine Stunden absitzt."
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