Homegrown-Chips: IBM-Entwickler wechselt in Googles Prozessor-Team
Anthony Saporito bringt Erfahrung im Entwurf von Caches mit. Er soll den Entwurf einer neuen CPU leiten.

Google konnte für sein Team zur Prozessorentwicklung einen weiteren Entwickler mit langjähriger Erfahrung gewinnen. Anthony Saporito hat einem Bericht zufolge nach 21 Jahren seinem vorherigen Arbeitgeber IBM den Rücken gekehrt. Dort arbeitete er an mehreren Generationen von Power-Prozessoren sowie CPUs für die Z-Mainframes.
Bei IBM arbeitete Saporito zuletzt am Telum-Chip, der als KI-Beschleuniger konzipiert ist. Bei Google leitet er die Entwicklung einer "Next-generation"-CPU. Deren Ziel ist aktuell noch unbekannt, allerdings schrieb Amin Vahdat, Googles Leiter der Hardwareentwicklung, 2021 über die Bedeutung eigener Chips für den Konzern. Sie bieten die Möglichkeit, auf spezielle Bedürfnisse zugeschnittene Hardware zu bauen.
Für seine Rechenzentren hat Google neben den Tensor Processing Units mit Argos auch einen eigenen Chip für Video-Encoding entwickelt. Der zeigt die Vorteile an die eigenen Bedürfnisse angepasster Hardware: Laut Aussage der Entwickler ist Argos 20- bis 33-mal effizienter als die zuvor genutzten Server-CPUs. Denkbare Projekte für Saporito sind neben Weiterentwicklungen der aktuellen Chips oder des Tensor-SoC für Smartphones auch neue Chips für weitere Aufgaben. Eigene Server-Prozessoren oder Netzwerkhardware mit integrierter, spezialisierter Datenverarbeitung sind ebenso denkbar.
Google baut erfahrenes Team auf
Die wachsende Bedeutung selbst entwickelter Chips für Google zeigt sich auch daran, dass das Unternehmen seit Jahren erfahrene Ingenieure anwirbt. Bereits 2021 hatte das Unternehmen Uri Frank von Intel abgeworben, der seitdem die Entwicklung von Prozessoren für Cloud Computing leitet. Im selben Jahr wechselte Alex Gruzman, wie Frank lange Jahre bei Intel tätig, als SoC-Entwickler zu Google. Allan Tzeng, seit 2019 bei Google, leitete zuvor die CPU-Entwicklung bei Qualcomm. Das Interesse des Konzerns an eigenen Halbleitern ist groß - wir dürfen gespannt sein, an welchen Projekten die Ingenieure aktuell arbeiten.
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