Hollywood-Autoren: KI soll Drehbücher schreiben dürfen

Die Writers Guild of America hat vorgeschlagen, das Schreiben von Drehbüchern durch KI zuzulassen – solange dies keine Auswirkungen auf die Vergütung der Autoren hat.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Das Writers Guild West Gebäude in Los Angeles
Das Writers Guild West Gebäude in Los Angeles (Bild: Minnaert, Wikipedia)

Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT können bereits Abstracts von wissenschaftlichen Arbeiten so gut schreiben, dass es Forschenden schwerfällt, zwischen KI-generierten und von Menschen geschriebenen Texten zu unterscheiden. Warum die KI dann nicht auch Drehbücher schreiben lassen?

Autoren befürchten, dass sie dadurch Aufträge verlieren könnten. Aus diesem Grund war anzunehmen, dass sich die amerikanische Autorenvereinigung (Writers Guild of America) gegen den Einsatz von künstlicher Intelligenz aussprechen würde. Überraschenderweise ist die Vereinigung nicht für ein vollständiges Verbot.

Stattdessen soll es Autoren zur Unterstützung gestattet sein, ChatGPT zu nutzen, vorausgesetzt, dies hat keine Auswirkungen auf ihr Autorengehalt und die Residualzahlungen werden nicht aufgeteilt. Als weitere Möglichkeit wird ins Spiel gebracht, dass Studiomanager den Autoren ein von der KI generiertes Drehbuch zum Umschreiben oder Polieren geben und die menschlichen Urheber weiter als erste Autoren des Projekts gelten.

KI als Tool und nicht als eigenständiger Autor

Der Vorschlag würde die KI als ein Werkzeug, ähnlich einem Bleistift oder Schreibprogramm, und nicht als Autor behandeln. Den Autoren soll die Möglichkeit geben werden, von der Technologie zu profitieren, ohne in Streitigkeiten mit den Softwareherstellern hineingezogen zu werden. Jedoch hat sich die Vereinigung noch nicht damit befasst, was passiert, wenn ein KI-Programm ein Drehbuch völlig eigenständig und ohne die Hilfe von Menschen schreibt.

Die Writers Guild of America unterbreitete ihren Vorschlag am 20. März 2023 der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) Eine Reaktion gibt es noch nicht. Die amerikanische Schriftstellervereinigung will mit ihrer Unterbreitung bewirken, dass KI-generiertes Material nicht als literarisches Material oder Quellenmaterial betrachtet wird.

Diese Begriffe sind ausschlaggebend für die Zuweisung von Autorengutschriften, die wiederum einen großen Einfluss auf die Restvergütung haben. Wenn ein KI-Programm kein literarisches Material produzieren kann, kann es auch nicht als Autor für ein Projekt angesehen werden.

Mit der Erklärung, dass ChatGPT kein Ausgangsmaterial schreiben könne, will die Vereinigung erreichen, dass Autoren eine von einer KI geschriebene Story adaptieren könnten und trotzdem die volle "written by"-Leistung erhalten würden.

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OnlyXeno 27. Mär 2023

Konzepte gibt es durchaus. Bedingungsloses Grundeinkommen wäre z.B. ein konzept. Ich wei...

Rav3n 27. Mär 2023

Ist wie 4 Tage arbeiten aber zu Gehalt für 5 bekommen.

Sharra 24. Mär 2023

Ich würde dem Entgegenwirken zu versuchen, indem ich ein Prädikat "von echten Autoren...

Flexy 24. Mär 2023

Wenn ich da an Filme oder Serien denke wie z.B. "Star Trek Discovery" oder "Rise of the...



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