Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Hohe Kosten: Kein VW-Werk in Deutschland wird günstiges E-Auto bauen

Innerhalb des VW-Konzerns wetteifern drei Standorte um den Zuschlag für die Produktion des günstigen E-Autos . Deutsche Werke gehören nicht dazu.
/ Andreas Donath
243 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Volkswagen kann günstiges Auto nur in günstigen Regionen bauen. (Bild: Andreas Donath)
Volkswagen kann günstiges Auto nur in günstigen Regionen bauen. Bild: Andreas Donath

Im Volkswagen-Konzern zeichnet sich ein interner Wettbewerb ab, bei dem entschieden wird, welches Werk ab 2027 die geplanten, kostengünstigeren Elektrofahrzeuge für etwa 20.000 Euro produzieren soll. Laut einem Bericht des Spiegel(öffnet im neuen Fenster) haben sich drei Standorte als Favoriten herauskristallisiert, wobei deutsche Werke nicht in der engeren Auswahl zu sein scheinen.

Die Planungsrunde des VW-Konzerns, die jährlich über die Auslastung der Werke aller Konzernmarken für die kommenden fünf Jahre entscheidet, steht vor einer wichtigen Weichenstellung. Es wird erwartet, dass im Herbst 2024 der Produktionsstandort für die geplanten 20.000-Euro-Elektroautos festgelegt wird.

Unter den potenziellen Kandidaten werden das VW-Werk im portugiesischen Palmela, die Fabrik im polnischen Poznan sowie das Skoda-Stammwerk im tschechischen Mladá Boleslav genannt. Das slowakische VW-Werk in Bratislava soll dagegen nur noch Außenseiterchancen haben.

Die deutschen Elektroauto-Werke von Volkswagen in Zwickau und Emden scheinen trotz ihrer aktuell geringen Auslastung offenbar nicht in Betracht gezogen werden. Als Grund würden die höheren Produktionskosten an diesen Standorten angeführt, heißt es beim Spiegel.

Standortfaktoren im Fokus

Bei der Entscheidungsfindung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das portugiesische Werk in Palmela gilt dem Bericht nach als besonders effizient und könnte von der Nähe zur geplanten Akkuzellfabrik der VW-Tochter Powerco in Spanien profitieren.

Für das Skoda-Werk in Tschechien spricht die bereits vorhandene Erfahrung bei der Produktion von Elektrofahrzeugen. Der kürzlich vorgestellte Elroq, ein kompaktes Elektro-SUV, kann preislich in etwa mit vergleichbaren Verbrennermodellen konkurrieren.

Das Werk von VW Nutzfahrzeuge in Poznan punktet mit seiner Expertise in effizienter Produktion und mit Erfahrungen in der Fertigung von Karosserien für andere Konzernmarken. Die Verfügbarkeit von Batteriezellen könnte hier durch die Nähe zu Produktionsstätten asiatischer Hersteller in Polen und Ungarn gewährleistet werden.

Ein weiterer Aspekt, der bei der Entscheidung eine Rolle spielen könnte, ist der Regionalproporz innerhalb des Konzerns. Nachdem bereits die Produktion der 25.000-Euro-Stromer nach Spanien vergeben wurde, könnte dies gegen einen weiteren südeuropäischen Standort sprechen.

Kein Infotainment-Bildschirm im Cockpit?

Es soll auch Überlegungen geben, bei den günstigeren E-Autos den Infotainment-Bildschirm wegzulassen, ähnlich wie beim inzwischen eingestellten e-Up. Dann müsste das Handy des Nutzers als Ersatzbildschirm fungieren.


Relevante Themen