Höhenwindkraft: Schwebendes Windrad im Megawattbereich vorgestellt
An der Universität von Tsinghua(öffnet im neuen Fenster) in Peking, China, wurde eine Windkraftanlage mit einer Leistung von 1,2 Megawatt vorgestellt. Anders als herkömmliche Anlagen schwebt diese allerdings in der Luft, wie Fotos von ersten Testflügen zeigen.
Die Anlage hat eine Länge von 60 m und ist 40 m breit. Im Inneren sind zwölf Rotoren wie die Ziffern auf einem Zifferblatt angeordnet und erreichen zusammen eine Leistung von 1,2 Megawatt (MW). Im Vergleich zu den derzeit größten Windkraftanlagen mit 15 bis 20 MW klingt das zwar wenig, aber das geplante Einsatzgebiet ist vielversprechend.
Höhenwind gibt es immer
Jenseits von 500 m über der Erdoberfläche herrschen vergleichsweise konstant wehende Winde vor, weshalb die Möglichkeit, Höhenwindräder zu konstruieren, immer wieder diskutiert wird. Eine Versuchsanlage(öffnet im neuen Fenster) mit mehr als 300 m Höhe befindet sich zum Beispiel in Schipkau in Brandenburg.
Das Windrad soll 2026 fertiggestellt sein und fast 4 MW Leistung erbringen. Noch ist jedoch unklar, ob der Ertrag wesentlich höher als bei üblichen Windkraftanlagen ausfällt und sich die Mehrkosten für einen 300 m hohen Stahlfachwerkturm lohnen.
Noch stehen Höhentests aus
Das schwebende Windrad soll hingegen mit wesentlich weniger Aufwand in noch größere Höhen vorstoßen können. Dort könnte es im besten Fall durchgehend Strom erzeugen, wodurch der Aufwand für Speicherlösungen verringert werden könnte.
Aktuell wird es direkt über dem Boden getestet. Es gilt, die aerodynamischen Eigenschaften in der Praxis zu untersuchen sowie die Stabilität der Hülle und die Funktionsfähigkeit der Kühlsysteme zu prüfen.
Unklar ist noch, wie das Windrad stabil an einem Ort gehalten werden soll, um die Windgeschwindigkeiten in der Höhe optimal auszunutzen. Außerdem werden ausreichend lange und gleichzeitig leichte Stromkabel benötigt.
Dann könnte Windenergie geerntet werden, die auch durch die Erdrotation verursacht wird. Und die Erde dreht sich rund um die Uhr, was für eine verlässliche Stromerzeugung sicherlich von Vorteil ist.