Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Höhenwindkraft: 365-Meter-Windrad soll doppelt so viel Strom liefern

Noch läuft der Aufbau in Brandenburg, aber Messungen zeigen, dass sich der Ertrag einer Windkraftanlage bei dieser Höhe mehr als verdoppeln könnten.
/ Mario Petzold
47 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Hängen die Wolken tief genug, verschwindet der Windmessmast, der zunächst das Potenzial des Höhenwinds protokolliert hatte, darin. (Bild: Gicon)
Hängen die Wolken tief genug, verschwindet der Windmessmast, der zunächst das Potenzial des Höhenwinds protokolliert hatte, darin. Bild: Gicon
Inhalt
  1. Höhenwindkraft: 365-Meter-Windrad soll doppelt so viel Strom liefern
  2. Strom aus Windparks ließe sich verdreifachen

Im Südosten Brandenburgs wird gerade das weltweit höchste Windrad(öffnet im neuen Fenster) errichtet. Mit einer Nabenhöhe von 300 m und 126 m Rotordurchmesser wird ziemlich genau die Höhe des Berliner Fernsehturms erreicht. Ursprünglich hätte schon 2024 mit dem Bau begonnen werden sollen, aber erst im Juli dieses Jahres starteten die Arbeiten. Sie sollen im Sommer 2026 abgeschlossen sein.

Vorherige Messungen sowohl vor Ort in Schipkau in der Lausitz(öffnet im neuen Fenster) als auch in einem zweiten Windpark in Nordrhein-Westfalen mit bis zu 300 m hohen Windmessmasten(öffnet im neuen Fenster) erlauben mittlerweile eine gute Abschätzung zum Potenzial solcher Anlagen.

Höhenwind weht konstanter

Laut des zuständigen Ingenieurbüros Gicon soll das Höhenwindrad bei einer Leistung von 3,8 Megawatt bis zu 18 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen können. Das wäre mehr als das Doppelte eines durchschnittlichen in Deutschland an Land stehenden Windrades, während die Planer ursprünglich nur von einer Ertragssteigerung um 60 bis 70 Prozent ausgegangen waren.

Das Höhenwindrad würde dann mehr als doppelt so viel Strom produzieren können wie ein gleich großes Windrad an Land und 50 Prozent mehr als eine Offshore-Windkraftanlage. Die zusätzliche Ausnutzung hoher Winde könnte den Bedarf an Speicherlösungen damit erheblich reduzieren.

Keine neuen Flächen nötig

Neben der potenziell gleichmäßigeren Stromproduktion soll ein zweiter Vorteil für den aufwendigen Bau in große Höhen sprechen. Bestehende Windparks könnten um eine zweite Ebene ergänzt werden, da die Höhenwindräder keine Verschattungseffekte bei den anderen Anlagen hervorrufen würden.


Relevante Themen