Hindenburg Research: Roblox soll Nutzerzahlen aufgebläht haben

Die umstrittene Investmentfirma Hindenburg Research sorgt mit einer Reihe von Vorwürfen gegenüber Roblox für Aufsehen und einen kurzfristig einbrechenden Aktienkurs. Roblox ist eine Onlineumgebung, in der Computerspieler eigene Games erstellen und sie mit anderen Teilen können.
Nach Angaben von Hindenburg Research(öffnet im neuen Fenster) soll Roblox die Anleger schon seit Jahren mit seinen Angaben über die Nutzerzahlen täuschen.
Unter anderem würde Roblox in offiziellen Statements sagen, dass es schwierig bis unmöglich sei, die tatsächliche Anzahl der aktiven Nutzer zu ermitteln, weil viele Spieler mehrere Konten verwenden würden.
Hindenburg Research habe allerdings aus mehreren Quellen erfahren, dass Roblox besser über seine tatsächlichen Kunden und weitere Metriken informiert sei als öffentlich kommuniziert. Insgesamt seien die Daten laut Hindenburg Research wesentlich schlechter als von Roblox dargestellt.
Außerdem ist in einem längeren, öffentlichen Bericht von einem unzureichenden Schutz von Kindern die Rede. Zeitweise habe es virtuelle "Rotlichtbezirke" gegeben, der Schutz von Minderjährigen sei nicht gewährleistet, die Jugendschutzsysteme und der Kundendienst seien völlig unzureichend.
Das Problem an dem Bericht: Hindenburg Research handelt nicht aus Interesse am Gemeinwohl, stattdessen will das Unternehme als Shortseller an der Börse mit fallenden Kursen verdienen.
Was ist dran an den Vorwürfen von Hindenburg Research?
Roblox ist nicht das erste Unternehmen, das ins Visier von Hindenburg geraten ist. Zuletzt hatte die Firma unter anderem Block (von Twitter-Gründer Jack Dorsey) auf ähnliche Art unter Druck gesetzt, zuvor hatte es den Elektroauto-Hersteller Nikola getroffen.
Bei Letzterem hatten sich zumindest einige der Vorwürfe später als wahr herausgestellt, was unter anderem zum Rücktritt des damaligen Chefs geführt hatte.
Roblox hat die Vorwürfe von Hindenburg Research im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) (Paywall) zurückgewiesen. Die Finanzzahlen und andere Daten seien immer wieder von Analysten untersucht worden, es habe keinerlei ernsthafte Unstimmigkeiten gegeben. Der Schutz von Minderjährigen sei durch sehr umfassende Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet.



