Himmelfahrtskommando: 100 Kandidaten kämpfen um Platz in der Marskolonie
Mars One hat gewählt: Von über 200.000 Bewerbern sind noch 100 Kandidaten für den Flug zum Mars übrig. Diese müssen sich jetzt teamweise im Marscontainer bewähren - einer Mischung aus Big Brother und Dschungelcamp mit interplanetarischem Flair.

Da waren es nur noch 100: Das niederländische Unternehmen Mars One hat nach drei Auswahlrunden die Zahl der potenziellen Marskolonisten auf 100 reduziert. Beworben hatten sich über 200.000 Kandidaten.
Die Auserwählten stammen aus allen Kontinenten: 39 aus Amerika, 31 aus Europa, 16 aus Asien und je sieben aus Afrika und Australien und Ozeanien. Es sind zur Hälfte Frauen und Männer. Darunter sind auch zwei Kandidaten aus Deutschland und Ryan MacDonald, der angehende Oxford-Physiker, der kürzlich auf der Konferenz Fosdem erklärte, die Marsbesiedlung werde einen Schritt zu einer offeneren Gesellschaft darstellen.
Weißt du, was du da tust?
Die dritte Auswahlrunde bestand aus einem Gespräch, das jeder der 660 Kandidaten über das Internet mit Norbert Kraft, dem medizinischen Leiter bei Mars One, führte. Darin mussten sie ihr Verständnis von Teamgeist darlegen, zeigen, dass sie sich der Risiken bewusst sind und vor allem erklären, weshalb sie sich auf die Expedition einlassen wollen, die ihr Leben nachhaltig und für immer ändern wird.
Es seien viele starke Kandidaten darunter gewesen, und die Auswahl sei ihnen nicht leicht gefallen, sagt Kraft. In den kommenden Runden muss die verbleibende Hundertschaft ihre Marstauglichkeit unter Beweis stellen. Es werden Gruppen gebildet. Eine Gruppe kommt in eine simulierte Marssiedlung und muss sich dort unter harten Bedingungen als Team bewähren. "Der beste Einzelkandidat zu sein, macht einen nicht automatisch zum besten Teamplayer", sagt Kraft.
Reality-Show mit interplanetarischem Flair
Es wird wohl eine Mischung aus Big Brother und Dschungelcamp mit interplanetarischem Flair: Mars One plant, den Auswahlprozess als Reality-Show zu inszenieren: Zuschauer sollen das Geschehen im Mars-Camp auf dem Bildschirm verfolgen - ebenso wie später jeden Schritt der Kolonisten in ihrer neuen Heimat. Der Verkauf von Übertragungsrechten ist ein Teil des Finanzierungsplans der Niederländer.
Weiteres Geld soll über Spenden und von Sponsoren kommen. Um den Bau von zwei unbemannten Raumfahrzeugen zu finanzieren, initiierte Mars One 2013 zudem eine Crowdfunding-Kampagne. Das Ziel von 400.000 US-Dollar wurde nicht ganz erreicht. Es kamen 313.744 US-Dollar zusammen - der Großteil des Geldes, der für den Bau eines Landers und eines Satelliten benötigt wurde.
Reise ohne Wiederkehr
Am Ende des Auswahlprozesses sollen 24 Bewerber übrig bleiben, die dann Mitte der 2020er Jahre die Reise zum Mars antreten werden. Kraft nennt sie eine "lebensverändernde Expedition" - und eine endgültige: Denn für die Reise zu unserem Nachbarplaneten wird es keine Rückfahrkarte geben. Die Kolonisten sollen den Rest ihres Lebens auf dem Mars verbringen.
Trotz der Aussicht, nie wieder zur Erde zurückkehren zu können, war die Resonanz auf den Aufruf von Mars One im Jahr 2013 gewaltig: Es meldeten sich 202.586 potenzielle Marsfahrer, von denen aber der überwiegende Teil schnell ausgesiebt wurde: Nach der ersten Runde blieben nur noch 1.058 Kandidaten übrig, nach der zweiten 660.
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Interessanter Auszug dazu: On final descent, Armstrong noted that the automatic landing...
Ja, auf Festplatte ... oder in der Cloud ... wobei es da mit dem Ping wohl schlecht aussieht.
Eben, das meine ich. Das lohnt sich erst bei einer Reise auf die äußeren Plantetenmonde.
Man sollte die Gründe aufführen des Scheiterns und auch bedenken wie lang das her ist...