Hell is Us: Verfügbarkeit und Fazit
Auf der niedrigsten Stufe reicht wildes Knöpfchendrücken quasi immer für den sicheren Sieg. Die mittlere Stufe ist angenehm fordernd, erst auf der höchsten muss man sich wirklich anstrengen.
Eine Besonderheit ist die Heilung über eine Art Offensivdruck: Wer Gegner trifft, ohne selbst Schaden zu nehmen, darf Lebenspunkte regenerieren. Das wirkt theoretisch komplex, spielt sich aber oft wie eine sofortige Heilung ab.
Unterstützung kommt von einer Drohne namens Kapi. Das Fluggerät kann Feinde ablenken, Licht spenden oder Luftangriffe durchführen. Zusammen mit den verschiedenen Waffengattungen bringt das Vielfalt ins Gefecht.
Die Steuerung ist gut konzipiert, reagiert aber teilweise fast schon übernervös. Auf der Playstation 5 kam es bei uns immer wieder vor, dass wir Tasten mehrfach drücken mussten, bevor die Aktion wirklich ausgeführt wird - ärgerlich in brenzligen Momenten.
Atmosphärisch überzeugt Hell is Us fast durchgängig. Es gibt düstere Wälder, verlassene Schlachtfelder und bedrückende Dungeons. Allerdings sind viele Areale auffällig leer. Ob das Absicht ist, um Isolation zu betonen, oder eher eine technische Einschränkung - unklar.
Kleinere Problemchen wie niedrig aufgelöste Figuren in Zwischensequenzen sind zwar sichtbar, stören aber kaum. Auf Dauer hat uns primär die schon angesprochene Sache mit dem doppelten Tastendruck gestört.
Der Umfang hängt extrem von der persönlichen Vorgehensweise und dem Zufall ab. Auch in ungünstigeren Fällen sollte man aber 20 Stunden oder mehr beschäftigt sein.
Hell is Us erscheint am 4. September 2025 für Windows-PC (Steam, Epic Games Store) sowie für Playstation 5 und Xbox Series X/S. Der Preis liegt bei rund 50 Euro.
Es gibt keine deutsche, sondern nur englische und französische Sprachausgabe. Die Bildschirmtexte sind gut übersetzt. Der Titel bietet nur die Kampagne, keinen Multiplayer; Mikrotransaktionen sind nicht enthalten. Die USK hat eine Freigabe ab 16 Jahren erteilt.
Fazit
Hell is Us hat uns vor allem durch seine Abkehr von Questmarkierungen gefallen. Das zwingt uns dazu, Missionstexte und Hinweise wirklich ernst zu nehmen - was sich erstaunlich ungewohnt anfühlt.
Wenn wir das Ziel auf eigene Faust finden, ist das tatsächlich ein Erfolgserlebnis. Die Kämpfe sind wuchtig und machen Spaß, auch dank Finishing Moves, der taktischen Heilung und der hilfreichen Drohne.
Gleichzeitig verschenkt das Spiel erzählerisches Potenzial. Uns ist die Geschichte um Herkunft, Krieg und Emotionen viel zu abstrakt, die Atmosphäre wirkt seltsam künstlich.
Unterm Strich ist Hell is Us kein Pflichtkauf, aber eine ungewöhnliche Action-Adventure-Rollenspielmischung, die uns durchaus im Gedächtnis bleiben wird - spätestens beim nächsten Fragezeichen über einem Auftraggeber.



