Heimvernetzung: Devolo wird von Gründerfamilie übernommen

Devolo kann das Insolvenzverfahren nach sechs Monaten beenden. Das gab der Heimvernetzungshersteller am 10. Oktober 2022 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Die Familie des Gründers Heiko Harbers übernimmt mit eigenen Gesellschaften die Firmenanteile von Devolo zum 1. November 2022. Der Elektrotechniker Harbers ist seit der Gründung Chief Executive des Aachner Unternehmens.
Laut Angaben von Devolo hat das Amtsgericht Aachen dem Einigungsvorschlag des Insolvenzverwalters Rüdiger Weiß von Wallner Weiß Rechtsanwälte(öffnet im neuen Fenster) zugestimmt. Weiß erklärte, Devolo sei "grundlegend restrukturiert" worden. Beschäftigte und Management hätten in den vergangenen Monaten neue Produkte entwickelt "und erfolgreich am Markt" platziert. Angaben zum Umfang der Investition der Gründerfamilie und über einen möglichen Stellenabbau im Unternehmen wurden nicht gemacht. Im Geschäftsjahr 2020 machte Devolo 1.240.000 Euro Gewinn, im Jahr davor jedoch fast 10 Millionen Euro Verlust.
Pandemie und Lieferengpässe im Chipmarkt
Nach einem überstandenen Pandemiejahr 2020 wurde Devolo von Schließungen im Handel speziell auf dem deutschen Markt getroffen, was einen Nachfragerückgang ab dem zweiten Quartal 2021 zur Folge hatte. Durch weitere langfristig eingegangene Lieferverträge in Fernost kam es Anfang 2022 zu einem sehr hohen Lagerbestand und Devolo ging das Geld aus. Zugleich konnten durch den Chipmangel Lieferverträge mit Netzbetreibern im Ausland nicht erfüllt werden.
Das Unternehmen ist vor allem bekannt für Power-LAN-Heimvernetzungen über die Stromleitung, für Smart-Home- und für Gigabit-Passive-Optical-Network-Umgebungen. Devolo wurde im Jahr 2002 durch Management-Buy-out aus dem deutschen Grafikkarten- und Mainboardherstellers Elsa gegründet.
Nachtrag vom 11. Oktober 2022, 14:34 Uhr
"Der Insolvenzplan wurde von den Gläubigern bestätigt. Damit ist die Sanierung der Devolo AG sichergestellt. Personal wird nicht abgebaut. Zur Finanzierung der Sanierung kann ich aufgrund des nicht-öffentlichen Verfahrens leider keine Angaben machen" , erklärte Sachwalter Rüdiger Weiß Golem.de auf Anfrage.



