Heimautomatisierung: Roboter Ugo macht die Wäsche
Trockner ausräumen, Kleidungsstücke aufhängen und später zusammenlegen: Eine Routineaufgabe, die viele ungern machen, soll künftig der Roboter Ugo erledigen. Das japanische Unternehmen Mira Robotics will ihn im kommenden Jahr auf den Markt bringen.

Der Traum von vielen Nutzern: ein Roboterbutler, der den Haushalt macht. Zwar nicht den ganzen Haushalt, aber immerhin die Wäsche erledigt der vom japanischen Unternehmen Mira Robotics entwickelte Roboter Ugo. Doch die Performance lässt etwas zu wünschen übrig.
Der etwa 70 Kilogramm schwere Ugo ist ein fahrbares Chassis mit einem humanoiden Torso, an dem sich ein Kopf mit Display-Gesicht und zwei jeweils 60 Zentimeter lange Arme befinden. Der Torso kann an der 1,1 Meter hohen Basis bis auf etwa Kniehöhe hinunter und bis oben hinauf fahren. Die Basis ihrerseits kann bis auf eine Höhe von 1,8 Meter ausgefahren werden. Jeder Arm kann ein Gewicht bis etwa 1,5 Kilogramm heben. Der Roboter orientiert sich mit drei Kameras. Für Spracheingabe und -ausgabe hat er ein Mikrofon und einen Lautsprecher.
Bei der Vorstellung in der japanischen Hauptstadt Tokio ließ Mira Robotics Ugo mehrere Aufgaben erledigen, die beim Wäschewaschen anfallen: Ugo holte Kleidungsstücke aus dem Trockner, hängte sie auf und faltete sie zusammen. Das scheint den Roboter reichlich zu beanspruchen: Er ist sehr langsam, alles dauert sehr lange.
Das wäre im Prinzip kein Problem, wenn er dabei autonom agieren würde. Er wird aber ferngesteuert. Das sei aber nur der erste Schritt, sagte Mira-Chef Ken Matsui laut der japanischen Tageszeitung Japan Times. Wenn das Unternehmen erst genug Daten gesammelt habe, solle der Roboter keine Fernsteuerung mehr brauchen und selbstständig handeln. Außerdem will das Unternehmen die Arme überarbeiten und damit den Roboter schneller machen.
In den vergangenen Jahren haben einige Hersteller Roboter vorgestellt, die bei der Wäsche helfen, etwa den von der Form her an einen Drucker erinnernde Foldimate oder den robotischen Kleiderschrank Laundroid. Beide sind aber stationär und können nur die Wäsche falten. Den Rest muss der Mensch selbst machen. Da könnte Ugo, wenn er denn selbstständig agieren kann, im Vorteil sein.
Der Roboter wird vermietet
Weiterer Vorteil ist der Preis: Mira will den Ugo nicht verkaufen, sondern vermieten. 20.000 bis 25.000 Yen pro Monat, das sind umgerechnet etwa 160 bis 200 Euro, stellt sich Mira vor. Das sei günstiger als eine menschliche Haushaltshilfe, die laut Mira gut das Doppelte bis Vierfache kosten kann. Außerdem sei die Privatsphäre gewahrt, wenn die Besitzer außer Haus seien, da der Roboter darauf programmiert sei, sich ausschließlich um seine Aufgaben zu kümmern.
Für August plant Mira ein geschlossenes Beta-Testprogramm. Im Mai kommenden Jahres sollen die ersten Roboter zur Miete bereitstehen. 2021 will das Unternehmen mehrere Tausend Kunden haben. Als Zielgruppe sieht der Hersteller in erster Linie Senioren und Haushalte mit zwei Verdienern.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Gerade in dem Bereich passiert auch sehr viel in Schwarzarbeit. Das spart die...
habe mich auch gewundert, dass hier von einem roboter die rede ist , aber der typ am...
Du versemmelst täglich ~2 Stunden. Da würde ich persönlich zuerst ansetzen :-)
Fenster lassen wir tatsächlich putzen weil die 6m hohe Glasfront auch einfach unbequem...