Heatpipe-Prinzip: Raijinteks Flüssigkeitskühlung arbeitet ohne aktive Pumpe

Ein Radiator und ein Kühler ohne Pumpe: Raijinteks ungewöhnliche Wasserkühlung führt Hitze von Prozessoren lautlos ab. Das auf der Messe vorgeführte System soll noch im Herbst verfügbar sein.

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Raijinteks Wasserkühlung ohne Pumpe
Raijinteks Wasserkühlung ohne Pumpe (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Raijintek hat auf der Computex eine Flüssigkeitskühlung demonstriert, deren Kreislauf ohne eine Pumpe auskommt, welche die Flüssigkeit in Bewegung hält. Der Hersteller ist vor allem für Luft- und Wasserkühlungen bekannt, beispielsweise den riesigen Morpheus 2 für Grafikkarten. Maßgeblich an der Entwicklung bei Raijintek beteiligt ist Tony Sahin, der zuvor lange bei Xigmatek für Ideen wie Heatpipe-Direct-Touch verantwortlich war.

Bei der Flüssigkeitskühlung nutzt der Hersteller das Heatpipe-Prinzip oder besser gesagt den Thermosiphon-Effekt statt einer Pumpe für den Kreislauf: Eine Hitzequelle - kochendes Wasser in Schale und später ein Prozessor - lässt Flüssigkeit durch einen Kühler hindurch in den gasförmigen Aggregatzustand übergehen und in den Radiator gelangen. Dort kühlt diese ab und fließt zurück in den Kühler, wo der Abtransport der Wärme von vorne beginnt.

  • Raijinteks Flüssigkeitskühlung in Betrieb (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Der Kühler ist vergleichsweise simpel. (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Raijinteks Flüssigkeitskühlung in Betrieb (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Raijintek verwendet eine Flüssigkeit, die bei unter 40 Grad Celsius verdampft. Bei einer regulären Wasserkühlung gilt es, Luftblasen tunlichst zu vermeiden, die gezeigte Lösung hingegen blubbert munter vor sich hin. Die zum und vom Radiator wegführenden Teflon-Schläuche weisen wenig überraschend unterschiedliche Durchmesser auf, was den Kreislauf unterstützt. Während Heatpipes im Inneren meist Kapillaren aufweisen, sind die Schläuche glatt wie bei bei einer Thermosiphon-Kühlung.

Die kupferne Bodenplatte unterscheidet sich deutlich von der einer Wasserkühlung: Statt eines Düsen- oder Kanalkühlers verwendet Raijintek eine Lösung mit Noppen, da die Flüssigkeit möglichst schnell verdampfen soll. Der Radiator muss sich höher oder zumindest auf gleicher Ebene befinden, damit Raijinteks System funktioniert. Der Hersteller plant, die Flüssigkeitskühlung mit 120-, 240-, 280- und 360-mm-Radiatoren auszuliefern.

Ganz passiv klappt es dann doch nicht

Ohne Lüfter lässt sich die Hitze aktueller Prozessoren nicht abführen, zumindest aber entfallen bei Raijinteks Umsetzung etwaige Pumpengeräusche. Zudem dürfte das System weniger anfällig sein als aktuelle AiO-Wasserkühlung, da keine aktiven Komponenten ausfallen können. Im September 2016 wissen wir mehr: Da soll der Marktstart von Raijinteks Flüssigkeitskühlung erfolgen.

Eine halbwegs ähnliche Idee gibt es vom belgischen Hersteller Calyos: Die Calytronics genannte Phasenkühlung nutzt das Kältemittel R-245fa (Pentafluorpropan). Sie ist allerdings in erster Linie für Data-Center gedacht, sei aber einem Bericht zufolge auch für Spielerechner geplant.

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plutoniumsulfat 07. Jun 2016

Oha, die hatte ich noch nicht so ganz auf dem Schirm...scheint ja echt mal eine richtige...

plutoniumsulfat 05. Jun 2016

Gut, ich gehe mal davon aus, dass man mit dem Gehäuse einen vernünftigen Airflow...

Ach 04. Jun 2016

Gerade bei TweakTown auf diesen Bericht gestoßen. Angaben zur Chemie findet man auch dort...

Sharra 03. Jun 2016

Am lautesten ist das DING von Windows, wenn die Platte mal wieder voll ist.



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