Hearthstone: Blizzard bestraft E-Sportler für Meinungsäußerung
Ein Jahr Sperre, Preisgelder entzogen: Blizzard geht mit großer Härte gegen einen E-Sportler vor, der während eines Interviews die Proteste in Hongkong unterstützt hatte. Sogar die beiden Kommentatoren, die den Spieler befragt hatten, wurden entlassen.

"Befreit Hongkong": Das hat der auf das Sammelkartenspiel Hearthstone von Blizzard spezialisierte E-Sportler Ng "Blitzchung" Wai Chung am 6. Oktober 2019 nach einem Match laut lachend in die Kamera gerufen. Bei dem Interview - das übliche Gespräch zum Turnierausklang - trug er eine Maske, offenbar als Anspielung auf das Vermummungsverbot in Hongkong, gegen das viele Demonstranten in den vergangenen Tagen ebenfalls mit Masken protestiert haben.
Nun hat sich Blizzard entschlossen, den E-Sportler zu bestrafen: Wegen Verstößen gegen die Verhaltensregeln bei dem Turnier wird Ng Wai Chung mit sofortiger Wirkung für ein Jahr gesperrt, das Preisgeld wird ihm entzogen - rund 16.000 US-Dollar.
Die Zusammenarbeit mit den beiden Kommentatoren, die den Profi befragt haben, wird laut Blizzard eingestellt. Die beiden hatten sich - wohl eine entsprechende Aktion befürchtend - unmittelbar vor dem Ausruf von Blitzchung laut kichernd hinter ihrem Schreibtisch versteckt.
Die Übertragung des Interviews wurde unter anderem laut dem auf E-Sports spezialisierten Fachmagazin Inven Global unmittelbar nach der Protestaktion von Blizzard mit Werbung unterbrochen.
Das Video ist bei dem Entwicklerstudio nicht abrufbar, Kommentare nicht möglich. Der in der Szene bekannte Berater Rod "Slasher" Breslau hat die Vorgänge auf Twitter bestätigt.
In der Community sorgt das harte Vorgehen von Blizzard für Empörung. Auf Twitter ist unter anderem die Aufforderung zu lesen, dass die Zuschauer als Protest während der Übertragung der Hausmesse Blizzcon - die Anfang November 2019 stattfindet - ebenfalls "Befreit Hongkong" rufen. Die allgemeine Vermutung ist, dass Blizzard mit der Bestrafung des Spielers und der Kommentatoren vermeiden möchte, Ärger mit den chinesischen Behörden zu bekommen, um in dem Land weiter Geld mit seinen Spielen verdienen zu können.
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Wo habe ich das geschrieben? Wie du darauf kommst...
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