Head Mounted Display: John Carmack und die Jagd nach der flüssigen Bewegung
Hardware statt Software: John Carmack, unter anderem Chefprogrammierer bei id Software, hat in den vergangenen Monaten am vielleicht besten Head-Mounted-Display der Welt gebastelt. Golem.de konnte das Hightech-Gerät mit Doom 3 ausprobieren.

"Ihr seid gleich dran, aber nicht wundern: John ist wirklich sehr nervös": Wir haben es erst für einen Scherz gehalten, dass einer wie John Carmack wegen der Präsentation eines Head Mounted Display tatsächlich aufgeregt sein sollte - der Mann gehört schließlich zu den bekanntesten Programmierern der Welt. Er hat immer wieder vor Publikum und in Kameras selbst von großen TV-Stationen gesprochen. Als uns dann aber fünf oder sechs Mitarbeiter von Bethesda und id Software, darunter Gamedesigner Tim Willits, versichern, dass Carmack tatsächlich aufgeregt ist, glauben wir es schließlich doch. Etwas später verstehen wir, warum das so ist.
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John Carmack hat auf der Spielemesse E3 eine Handvoll Journalisten hinter verschlossenen Türen empfangen, um in einem etwa halbstündigen Treffen ein in rund zwei Monaten entwickeltes Head Mounted Display vorzuführen. Einen tieferen Sinn hat das Projekt für Carmack nicht: "Ich sage mir jetzt, dass ich damit hier auf der E3 immerhin ein bisschen Reklame für Doom 3 machen kann" - gemeint ist die kürzlich angekündigte Doom 3 BFG Edition. Carmack hat kürzlich für 1.500 US-Dollar ein fertiges Modell im Laden gekauft und war bitter enttäuscht. Also hat er selbst ein Head Mounted Display gebaut; auf der E3 hatte er angeblich ein so gut wie identisches Modell dabei, das ein befreundeter Bastler aus Texas für ihn gemacht hat - übrigens mit einer alten Skibrille als Basis.
Wer das Head Mounted Display aufsetzt, steht damit scheinbar plötzlich in Doom 3. Eine Bewegung des Kopfes dreht die Kamera wie im echten Leben mit, was sowohl nach oben als auch nach unten funktioniert. Andere Aktionen wie das Laufen und das Abfeuern der Waffe erfolgen mit einem ganz gewöhnlichen Xbox-360-Controller, der an einen Windows-PC angeschlossen ist.
Der räumliche Eindruck ist imposant: Doom 3 wirkt mit Carmacks Hightech-Brille nochmals deutlich räumlicher als die Standard-Stereoskopie-Version der BFG Edition, die wir auch ausprobieren konnten. Neben dem Bild selbst überzeugt vor allem die mitgeführte Kamera selbst bei kleinen und schnellen Kopfbewegungen. Zumindest wir kennen kein Head Mounted Display, das ein derart gutes Bild liefert und so einen echtes Gefühl vermittelt, in der Welt von Doom 3 zu stehen. "Vielleicht gibt es in irgendwelchen Nasa-Laboratorien noch etwas Besseres", scherzt Carmack, der selbst das Weltraumunternehmen Armadillo Aerospace gegründet hat.
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Im RL bewege ich meine Augen nicht bis zum Anschlag zur Seite. Warum sollte ich es hier...
Ja, so wie 3D ;) Es dauert eben bis die Technik so weit ist, dass sich etwas gut genug...
Wenn ich ihn nicht völlig falsch verstanden habe, spricht er in dem Zusammenhang von der...
Ultima 8 und 9. qed