Haswell Refresh: Das Prozessorupdate, das im Chipsatz steckt
Intels neue Desktop-CPUs, die intern als Haswell-Refresh bezeichnet werden, sind da. Die Prozessoren sind minimal schneller als die Versionen aus dem Jahr 2013, für 2014 gibt es vor allem neue Funktionen bei den Chipsätzen. Dazu gehören M.2-SSDs und ein neuer SSD-Cache für günstige PCs.

Zum ersten Mal seit dem Beginn der Tick-Tock-Strategie im Jahr 2006, die im Wechsel jedes Jahr eine neue Architektur oder eine Verkleinerung der Strukturbreite vorsieht, gibt es bei Intel jetzt keine große Überarbeitung der Prozessoren. Der Haswell-Refresh, der auf der vor elf Monaten vorgestellten Architektur basiert, ist vor allem eine Überarbeitung der Chipsätze (PCH), deren Versionsnummern von H87 und Z87 auf H97 und Z97 angehoben wurden.
Grund für die nur geringen Änderungen an den CPUs und PCHs ist die Verschiebung des Haswell-Shrinks namens Broadwell, der frühestens Ende 2014 erscheinen soll, und wohl auch der stets weiter schrumpfende PC-Markt. Damit vor allem die Mainboard-Hersteller wie Asus, Gigabyte und MSI neue Geräte für Technik-Fans verkaufen können, gibt es als größte Neuerung nun auf den Boards Steckplätze für SSDs mit M.2-Schnittstelle.
Dieser noch recht neue Formfaktor ist damit nicht mehr nur für Notebooks vorgesehen, sondern auch für Desktop-PCs. Die Laufwerke sind durch eine Anbindung per PCI-Express schneller als Sata- oder Msat-SSDs. Dabei ist jedoch zu beachten, dass M.2 nicht nur per PCIe, sondern auch als Sata angesteuert werden kann, die Details verrät ein ausführlicher Test von Golem.de. Die Quintessenz: M.2-SSDs per PCI-Express können mit bis zu 800 MByte/s deutlich schneller als Sata-Laufwerke sein, die schnellsten Geräte werden aber durch die von Intel definierte Anbindung mit nur zwei PCIe-Lanes ausgebremst.
Für besonders günstige PCs hat Intel zudem die Funktion Rapid Storage erweitert. Dabei werden kleine SSDs - vor allem als Msata-Laufwerke - mit Festplatten kombiniert, wobei die SSDs als Cache eingesetzt werden. Die Flash-Module sind nur 16 GByte groß, was für die meisten PCs mit 16 GByte oder weniger RAM ausreicht, um die Daten des Arbeitsspeichers für den Ruhezustand (ACPI S4) zu speichern. Der Rechner kann durch die im Vergleich zur Festplatte schnellere SSD in wenigen Sekunden wieder aufgeweckt werden, danach dient die SSD als Schreib- und Lesecache. Für das Betriebssystem ist die SSD durch die Rapid-Storage-Treiber transparent, als Laufwerk ist nur die Festplatte sichtbar.
Am Sockel und den Mainboards hat sich sonst nichts geändert. Die neuen CPUs passen nach wie vor in den Sockel LGA 1150, mit einem Firmware-Update lassen sie sich auch auf den H87- und Z87-Boards einsetzen. Ebenso können die neuen H97- und Z97-Mainboards mit den bisherigen Haswell-Prozessoren verwendet werden. Die neuen CPUs ersetzen zudem nicht die schon verfügbaren, sie ergänzen die Produktpalette lediglich, und zwar innerhalb ihrer Kategorie jeweils mit 100 MHz Basis- und Turbo-Takt mehr.
So ist statt dem Core i7-4770K mit 3,5 bis 3,9 GHz nun der 4790 mit 3,6 bis 4,0 GHz der schnellste Desktop-Quad-Core. Die Leistungsaufnahme bleibt dabei unverändert bei 84 Watt (TDP). Unter den 65-Watt-CPUs ist das neue Spitzenmodell der Core i7-4790S mit 3,2 bis 4,0 GHz. Er ist sparsamer, weil er bei voller Auslastung aller Kerne nur einen geringeren Basistakt erreicht. Die OEM-Preise der neuen CPUs sind auf Intels Webseite abrufbar.
Größere Änderungen plant Intel erst für die zweite Hälfte des Jahres. Dann sollen neue K-Prozessoren mit offenem Multiplikator (Devils Canyon) und verbesserter Wärmeleitpaste erscheinen, ebenso wie Intels erster Core-Achtkerner für Desktops. Diese unter dem Codename Haswell-E enwickelten CPUs bieten in Verbindung mit dem X99-Chipsatz auch erstmals Unterstützung für DDR4-Speicher.
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