Hardware-Hack: Game-Boy-Boot-ROM aus Die-Fotos wiederherstellbar

Chips können ihre Inhalte auch durch eine Beobachtung preisgeben. Hacker Travis Goodspeed zeigt das am Boot-ROM des Game Boy.

Artikel veröffentlicht am ,
Ein Game Boy
Ein Game Boy (Bild: BERTRAND GUAY/AFP via Getty Images)

Das Boot-ROM des Game Boy überprüft den Header eines Spielemoduls, scrollt durch das Nintendo-Logo und sorgt für den bekannten Pling-Startsound des Handhelds. Der Code dazu ist bereits seit etwa 20 Jahren bekannt und lässt sich mit etwas Aufwand aus dem Speicher des Geräts auslesen. Der Hacker Travis Goodspeed hat zum Zugriff nun eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise vorgestellt: die Wiederherstellung des ROMs aus einem Foto des Dies.

Anders als bei vielen anderen physischen Angriffen auf Chips sei das sonst übliche Ätzen der Schichten im Chip dabei nicht notwendig. Sein Vorgehen beschreibt Goodspeed in einem "schnellen kleinen Tutorial", das für die allermeisten wohl aber weder schnell noch einfach nachzumachen sein dürfte – zumindest physisch.

Möglich mache das beschriebene Vorgehen die Durchkontaktierung, auf die das Game-Boy-ROM setzt, wodurch die einzelnen Bits im Chip kodiert werden. Diese können dann wiederum direkt aus der Oberfläche der Chips selbst ausgelesen werden. Das Game-Boy-ROM sei dabei klein genug, um sich nicht Wochen mit minimalen Bitfehlern herumschlagen zu müssen. Prinzipiell dürfte sich das Vorgehen aber auch für andere Chips ähnlicher Bauart eignen.

Zum Erstellen der Fotos hat Goodspeed den Chip zunächst in Salpetersäure entkappt und anschließend mit Ultraschall in Aceton gereinigt. Das Foto selbst wurde mit einem metallurgischen Mikroskop erstellt und steht auf Github in einer komprimierten Variante bereit, so dass die Anleitung von Goodspeed zumindest damit nachvollzogen werden kann. Darüber hinaus hat er ein CAD-Werkzeug erstellt, mit dem sich das eigentliche Wiederherstellen der Bits umsetzen lässt. Die Bitfolge lässt sich schließlich dekodieren und disassembeln.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Street Fighter 6 im Test
Modern auf die Mütze

Faustkampf trifft brachiale Optik trifft Massen an Modi und Steuerungen: Street Fighter 6 bietet Prügelaction für fast alle Spieler.
Von Peter Steinlechner

Street Fighter 6 im Test: Modern auf die Mütze
Artikel
  1. Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
    Grace Hopper Superchip
    Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

    Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

  2. Framework Laptop 16: Display des modularen Laptops soll möglichst alles können
    Framework Laptop 16
    Display des modularen Laptops soll möglichst alles können

    Die Macher des Framework Laptop haben Details zum Display des 16-Zoll-Modells mitgeteilt. Es soll sich für Spiele und Profiarbeiten eignen.

  3. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: 14 Grafikkarten im Sale • Logitech G Pro Wireless Maus 89€ • The A500 Mini 74,99€ • Logitech G213 Prodigy Tastatur 49,90€ • Crucial P5 Plus (PS5-komp.) 1TB 71,99€, 2TB 133,99€ • HyperX Cloud II Headset 62,99€ • DAMN!-Deals m. AMD-Bundle-Aktion • Google Days [Werbung]
    •  /