HAPS: Leistungsstarkes, weltweites 5G-Netz nur mit Satelliten
Noch muss technisch bewiesen werden, dass die 5G-Wellenform per Satellit übertragen werden kann. Doch es gibt große Pläne für ein weltweites 5G-Netz.

Ein leistungsstarkes, weltweites 5G-Netz ist nur mit Satelliten möglich. Das sagte Marius Corici, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Software-based Networks am Fraunhofer-Institut FOKUS (Offene Kommunikationssysteme), im Gespräch mit Golem.de. "Eine Verbindung von terrestrischen 5G-Netzen mit einem Kommunikationsnetz über das All bietet viele Vorteile. Es kann Gebiete mit keiner oder schlechter Mobilfunkabdeckung versorgen, für die eine Glasfaseranbindung zu teuer oder nicht möglich ist, wie in ländlichen Regionen, auf einer Bohrinsel oder auf dem weiten Ozean."
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- Lässt sich 5G-Wellenform über Satellit übertragen?
So könne man bei einem überlasteten Netz, zum Beispiel bei Großveranstaltungen, temporär aushelfen und auch in Situationen, in denen ein besonders zuverlässiges Netz verlangt werde, wie etwa im Katastrophenfall. Nur aus dem All sei es außerdem für internationale IT-Hersteller möglich, ein Update für Hardware weltweit über ein einzelnes Netz auszuspielen, da terrestrische Netze länderspezifisch unterschiedliche Frequenzen nutzten.
Auch die Schifffahrts- und Luftfahrtindustrie profitiere von solch einem Netz. "Möglich sind dadurch etwa Videostreaming in Flugzeugen und die Fernwartung von Containerschiffen. Denn das Kombinetz ermöglicht weltweit eine zuverlässige, deterministische Kommunikation. So ist derzeit über LEO-(Low Earth Orbiter)-Satelliten ein Datenaustausch mit einer Latenz von unter 40 ms erreichbar", erklärte Corici.
Die Kommunikation über ein Non-Terrestrial Network könne dabei durch unterschiedliche Flugkörper in verschiedenen Höhen unterstützt werden: In Bodennähe sei der Einsatz von Drohnen mit entsprechender Kommunikationsinfrastruktur möglich, in 500 km bis 1.500 km Höhe seien LEO-Satelliten im Einsatz.
Als neueste Entwicklung gibt es HAPS (High Altitude Platform Stations), die sich in der Stratosphäre in circa 15 bis 20 Kilometer von der Erde entfernt befinden und nicht wie die Satelliten um die Erde kreisen. Allerdings benötigen die HAPS Energie, um an einer Stelle zu bleiben. Daher müssen sie für Wartungsarbeiten immer wieder auf die Erde gebracht werden.
Mobiles 5G-Campusnetz gegen Waldbrände in Brandenburg
Das Fraunhofer-Institut testet mit Partnern im Projekt ALADIN (Advanced Low Altitude Data Information System) ein temporäres, mobiles 5G-Campusnetz für die Waldbrandbekämpfung in Brandenburg. So könnten Drohnen-Videos des Einsatzortes direkt in Echtzeit über Satellit bis ins Lagezentrum in eine weiter entfernte Stadt übermittelt werden, sagte Corici. "Doch bis die Integration der beiden Netze nahtlos erfolgt, müssen noch einige technischen Herausforderungen gemeistert werden."
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"Nur aus dem All sei es außerdem für internationale IT-Hersteller möglich, ein Update für...
Wenn du kein terrestrisches Netz hast, ja, das waere ja der Sinn so eines Netzes. Es ist...
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