Hannes Ametsreiter: Vodafone muss einige Mobilfunkstationen wieder abbauen
Alle wünschten sich ein gutes Netz, aber niemand wolle eine Station in Sichtweite haben, klagt der Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter. Manche provisorisch eingerichtete Mobilfunkstation müsse Vodafone sogar wieder beseitigen.

Manche im Aufbau befindliche Mobilfunkstation muss Vodafone wieder entfernen, weil endgültige lokale Genehmigungen doch nicht erteilt werden. Das sagte Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Dies sei "zuletzt geschehen an der Autobahn A8 bei Chiemsee. Das schmerzt natürlich."
Eine neue Mobilfunkstation koste grob zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Über Baugenehmigungen werde auf kommunaler Ebene entschieden. "Oft gibt es Bürgerinitiativen, die keine Mobilfunkstationen wollen. Alle wünschen sich ein gutes Netz, aber niemand möchte eine Station in Sichtweite haben. Viele Gemeinden gehen dazu über, Stationen an den Waldrand zu verbannen, also weit weg von den Innenstädten, wo ein gutes Netz gebraucht wird", betonte Ametsreiter.
Vodafone forderte mehr Engagement des Staates beim Breitbandausbau. "Die letzte Meile zum Haus ist eine große Herausforderung", erklärte Ametsreiter. Es sei enorm teuer, die Straße in Eigenregie aufzureißen.
Leerrohre vom Staat
Der Vodafone-Manager verwies auf Spanien und Portugal, wo sich der Staat mehr engagiere. "Der Staat legt Leerrohre, so wie er Autobahnen baut - also staatliche Investition in Infrastruktur." Jeder Anbieter dürfe dann seine Kabel durch diese Rohre ziehen. "Das ist effizienter, und das würde den Wettbewerb anheizen", sagte Ametsreiter. Eine Reaktion aus der Politik zu seinem Vorschlag sei bislang ausgeblieben.
Ametsreiter sagte: "Deutschland braucht ein erstklassiges Netz, um in der Zukunft bestehen zu können. Dafür müssen endlich die Voraussetzungen geschaffen werden."
Nirgendwo in Europa dauere es durchschnittlich länger, eine neue Mobilfunkstation zu bauen, als in Deutschland. "Hierzulande braucht es vom Antrag bis zur Aktvierung bis zu zwei Jahre." Andere Länder schafften das in vier bis sechs Monaten.
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Die Frage "ob wir die totale Bestrahlung wollen": Auch wenn man die Frage so überspitzt...
Über optische Aspekte kann man sich eventuell streiten, aber auch das hilft. Für...
Aber trotzdem dauerhaft einwirkend.
Bürgerrecht ist auch die, die Mobilfunk-Basisstationen in der Nähe abzulehnen.
Sie machen das, oder sie gehen. Den MA möchte ich sehen, der sagt, ich gehe dann.